56 Jahre alt sind die Pläne für den Flughafen Kaltenkirchen.

Millionenbeträge wurden einst gezahlt, um 2200 Hektar Gelände aufzukaufen. Aber nie sprachen die Bundesländer eine Sprache. SPD nein, CDU ja - oder auch mal umgekehrt. Niemand kann es mehr genau nachvollziehen. Parallelen gibt es zur Schulpolitik: Je nach Couleur der Landesregierungen werden die Pläne geändert, Eltern, Lehrer und Schüler zur Verzweiflung getrieben. Jede Regierung meint, den Stein des Weisen im Besitz zu haben. Kontinuität: Fehlanzeige.

Noch vor seinem Antritt als Ministerpräsident hatte Peter Harry Carstensen im Brustton der Überzeugung verkündet, jawohl, er werde das Flughafenprojekt vorantreiben. Sein erfahrener Hamburger Kollege Ole von Beust pfiff ihn allerdings sehr schnell zurück. Denn immerhin waren in den Airport Hamburg fast 400 Millionen Euro investiert worden, um ihn international konkurrenzfähig zu machen.

Angesichts dieser Summe und der Bedeutung des Flughafens für Norddeutschland ist der Bau eines Airports bei Kaltenkirchen schon lange undenkbar. Es ehrt Politiker wie Volker Dornquast, dass sie sich vehement für die Region einsetzen, aber jetzt wird ein Schlussstrich gezogen. Und das ist auch gut so.

Was geschieht mit den 2200 Hektar Flughafengelände? Ziemlich sicher ist, dass Grundstücksspekulanten kaum eine Chance haben. Denn ein Großteil des Areals steht unter ökologischem Schutz.