Es ist erst wenige Wochen her, als die Segeberger Kreisverwaltung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt ist. Und zwar bundesweit

Der Skandal um das "Segeberger Kellerkind" beschäftigte die Medien. Manches wurde unsachlich berichtet, aber Fehler wurden gemacht. Das musste auch die Landrätin erkennen und öffentlich zugeben.

Jetzt liefern die Kreispolitiker einen unschönen Nachschlag. Die Zahl der Beratungen in Fällen von sexueller Gewalt gegen Kinder ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Der Kinderschutzbund stellt einen Antrag auf Erhöhung der Zuschüsse, aber dieser Antrag wird weder im Jugendhilfeausschuss, noch im Sozialausschuss überhaupt nur in die Hand genommen.

Eine klare Absage an den Kinderschutzbund und eine deutliche Ohrfeige für die Fachleute, die sich engagiert um diese Fälle kümmern und inzwischen mehr leisten als sie eigentlich müssten. Statt finanzielle Unterstützung zu geben, ziehen sich Politik und Verwaltung auf Formalien zurück. Jeder Vertrag kann nachgebessert werden.

Die Fachberater des Kinderschutzbundes kümmern sich um Familien, in denen möglicherweise etwas Schlimmes geschehen ist. Sie helfen Kindern und deren Eltern bei der Bewältigung und zeigen ihnen Wege auf, wie sie mit diesen Fällen umgehen können. Vor dem Hintergrund der immer drängenderen Problematik von sexueller Gewalt darf sich der Kreis Segeberg nicht den Bitten verschließen.