Die Stadt will besser machen, was der Bundesregierung nur ansatzweise gelungen ist: Die Bürger mitnehmen auf dem Weg zu den erneuerbaren Energien.

Deswegen befragen die Stadtwerke erstmals flächendeckend die Norderstedter Haushalte zum Energieverbrauch und zur Bereitschaft, den Stromverbrauch von außen durch den örtlichen Energieversorger steuern zu lassen.

Dadurch können Wind- und Sonnenkraft gezielt eingesetzt werden, wenn sie reichlich vorhanden sind. Auch ohne die umstrittenen Überlandleitungen. Doch auch diejenigen, denen sich bei der Vorstellung, dass da jemand Fremdes ins häusliche Leben eingreift, die Nackenhaare sträuben, können ihren Teil zur lokalen Energiewende beitragen. Wer sich für die Öko-Tarife "TuWatt" und "Gezeitenstrom" entscheidet, bekommt den digitalen Stromzähler dazu und kann so jederzeit den Verbrauch messen, analysieren und selbst bestimmen, wann er Akkus auflädt oder die Gefriertruhe für kurze Zeit abschaltet.

Doch niemand weiß zurzeit, wie bereit die Norderstedter für den Wandel in der Stromversorgung sind. Nur wenn die Stadtwerke die Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden möglichst genau kennen, können sie marktfähige Produkte entwickeln, aufklären und erklären, wo Begriffe wie "Smartmeter", "Smartgrid" und "intelligente Netze" noch böhmische Dörfer sind. Daher bleibt der Stadt nur zu wünschen, dass möglichst viele Norderstedter die Chance nutzen, ihre Meinung zur Energiewende zu sagen.