Uwe Schmidt hat auf dem Wochenmarkt am Schmuggelstieg Spezialitäten aus dem Spreewald

Norderstedt. Heute ist Fassnacht und morgen, am Aschermittwoch, ist die ganze Sause vorbei. Asche streuen wir auf unser Haupt, kehren zum Alltag zurück und - landen in der Fastenzeit. Bis Ostern nehmen sich viele Menschen vor, auf etwas Liebgewonnenes zu verzichten, sei es auf Alkohol oder Schokolade, aufs Autofahren oder Fernsehgucken. Für alle, die ihrem Körper jetzt eine Entschlackungskur verordnen, steht ab sofort Sauerkraut auf dem Speisenplan - und das kann richtig lecker sein.

Nach dem Motto "Sauer macht lustig" bietet Uwe Schmidt auf dem Wochenmarkt im Schmuggelstieg an seinem Stand neben Spreewälder Gurken und weiteren Spezialitäten aus dem Spreewald feinstes, selbst gemachtes Sauerkraut an. "Das ist reines Fasssauerkraut", sagt Schmidt und betont, dass "sein" Sauerkraut im Gegensatz zu Dosen- oder Tütensauerkraut keine Zusätze zur Haltbarmachung enthalte.

Loses Sauerkraut wird heute als Delikatesse gehandelt. Doch es entstand aus einer Not heraus. Als die Tiefkühltruhen noch nicht erfunden waren, mussten sie frisch geerntete Lebensmittel haltbar machen. Für Sauerkraut wird Weißkohl zerhakt. Der Saft wird aus den Kohlblättern gestampft, damit die Masse nicht fault.

Haltbar wird dieser Kohlbrei durch die Milchsäure-Gärung, die von Bakterien erzeugt wird. Beim Stampfen werden immer neue Lagen Salz in den Kohl einmassiert, denn die dadurch entstehende Salzlake verhindert den Fäulnisprozess. Sauerkraut liefert viel Vitamin C, ist energiearm, entschlackt und ist ein guter Begleiter zu vielen Gerichten. Es kann als Rohkost oder auch gekocht als Gemüse gegessen werden.

Besonders beliebt und eine Delikatesse, allerdings nicht gerade zum Fasten geeignet, ist Choucroute, ein üppiges Essen mit Kassler und Kochwürsten aus dem Elsass. Es wird mit viel Riesling zubereitet. Besonders lecker und gesund wird rohes Sauerkraut mit ein wenig Olivenöl.