Nach der anfänglichen Aufregung ist der Alltag in Henstedt-Ulzburg eingekehrt. Und das bedeutet: Die Verwaltung ist "kopflos", es fehlt eine starke Hand, die die Richtung vorgibt. Bei allem ehrenamtlichen Engagement der Politik ist das an allen Ecken und Enden spürbar.

Außerdem gibt es im Ort Politiker, die versuchen, die Situation angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen auszunutzen. Nassforsche Ankündigungen zum Beispiel, möglichst schnell eine Abwahl des Bürgermeisters zu initiieren, dienen der Sache nicht.

Nachzuvollziehen ist hingegen die Unterschriftenkampagne des Bürgervorstehers. Der sorgt sich um die "kopflose" Gemeinde, und will diese Situation möglichst schnell beenden.

Es ist klar, dass die Staatsanwaltschaft auf hektischen Aktivismus nicht reagiert. In Deutschland gibt es die Teilung der Staatsgewalt, die hebelt auch Henstedt-Ulzburg nicht aus. Ein Vorwurfe geht trotzdem an die Staatsanwaltschaft: Weil das öffentliche Interesse in der Region so groß ist, hätte die Informationspolitik besser sein müssen.