Kultur zum Anfassen, Schauspieler zum Greifen nahe: Die Kulturpartnerschaft zwischen der Metropolregion und dem Thalia Theater macht es möglich. Ungewöhnliche Theaterprojekte in der Provinz werden die Zuschauer anlocken - und hoffentlich nicht nur solche, die sich ohnehin einmal wöchentlich in den Hamburger Theatern tummeln.

Die Metropolregion Hamburg ist ein schwer zu begreifender Moloch mit der Hansestadt als Kern und einem weit gefächerten Umland an den Rändern. Wirtschaftlich wichtig, von Normalbürgern eher gleichgültig betrachtet. Denn im täglichen und persönlichen Alltag spielt die Region eher keine Rolle. Ausnahmen bestätigen die Regel: Am Strand von Teneriffa wird kein Urlauber über Kisdorf oder Strukdorf berichten, sondern Hamburg als Wohnort angeben. Mit Stolz vermutlich.

Mit den Thalia-Kulturlandschaften können die Vorzüge, in einer Metropole zu leben, tatsächlich einmal handgreiflich genossen werden. Die "großen" Schauspieler kommen ins Dorf. Das hat einen gewissen Charme, der nicht von der Hand zu weisen ist. Natürlich ist das noch kein Riesenprojekt, aber es ist ein Anfang. Wenn sich eines der bekanntesten und besten Theater Deutschlands in die Provinz begibt, ist das ein deutliches Zeichen. Daraus lässt sich etwas machen: Zumindest auf dem kulturellen Sektor scheint sich etwas Interessantes und Ausbaufähiges zu entwickeln.