Durch zusätzliche Einnahmen aus Gewerbesteuern will die Stadt den Haushalt sanieren. Dafür müssen aber Kredite aufgenommen werden.

Mehr Schulden machen und so den Haushalt sanieren. Was zunächst wie ein Scherz anmutet, ist Kaltenkirchens Plan für das Jahr 2013. Durch zusätzliche Einnahmen aus Gewerbesteuern soll der Haushalt saniert werden. Erst einmal heißt es dafür aber: Kredite aufnehmen und mit dem frischen Geld die Gewerbegebiete auf Vordermann bringen. Auch in den umliegenden, zum Amt Kaltenkirchen-Land gehörenden Gemeinden stehen zum Teil kostspielige Projekte an.

1. Das Gewerbegebiet Hochmoor soll erschlossen werden

41 Hektar umfasst der Bebauungsplan für die Erschließung des Gewerbegebietes Hochmoor an der Süderstraße und der Nikolaus-Otto-Straße. Um mehr Betriebe anzulocken, soll es erweitert und die einzelnen Gewerbeflächen besser miteinander vernetzt werden. Dazu werden neue Straßen gebaut und ein neues Entwässerungssystem samt Schmutzwasserpumpwerk errichtet. Zusätzlich wird der Verkehrskreisel an der Süderstraße umgebaut und künftig mit einer Erschließungsstraße an die Grashofstraße/Hamburger Straße angebunden. So soll eine verkehrsgünstige Anbindung des südlichen Stadtgebiets und des Gewerbegebiets Hochmoor an den Autobahnzubringer geschaffen werden.

Insgesamt will die Stadt für das Projekt 6,5 Millionen Euro ausgeben, im Jahr 2013 sind 3,8 Millionen Euro eingeplant. Ein Ende der Bauarbeiten ist erst im kommenden Jahr in Sicht.

2. Die Bauarbeiten in Kaltenkirchens "Neuer Mitte" werden endlich starten

Zehn Jahre warten die Bürger bereits auf den Baubeginn rund um den AKN-Bahnhof. Auf dem 20.000 Quadratmeter großen Areal soll eine moderne Innenstadtfläche mit Geschäften, Restaurants und Praxen entstehen. Zuletzt kündigte Investor Ferox Ende Oktober in der Stadtvertretung den Beginn der Bauarbeiten im November an. Noch im Januar, so heißt es nun von Seiten der Stadt, werde mit dem Bau eines Verbrauchermarktes gegenüber der Polizei inklusive Parkplätzen und einer Anbindung an die Hamburger Straße begonnen. Der Investor Ferox hat mit den Vorbereitungen bereits begonnen. Insgesamt sollen die Blöcke für Geschäfte, Büros und Praxen 26 Millionen Euro kosten.

3. Die Parkpalette an der Brauerstraße wird saniert

Im März sollen die Arbeiten beginnen. 2010 hatte der TÜV festgestellt, dass das Parkhaus marode ist. Konkret wurde vor allem die Chloridbelastung des Betons bemängelt. Empfohlen wurde eine Betonsanierung von 2013 an. Die Sanierungskosten setzte der TÜV mit 3,7 Millionen Euro höher an als die Stadt. Die führte eine eigene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch und rechnet nun mit Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Zusätzlich zu den Betonarbeiten soll die obere Etage der Parkpalette überdacht werden.

4. Die Holstenstraße soll fahrradfreundlich werden

Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im Mai 2012 müssen Radfahrer nicht mehr zwingend auf den Radwegen fahren - auch nicht auf der Holstenstraße. Auch dürfen sie mittlerweile entgegen der Fahrtrichtung in der Einbahnstraße radeln. Viele Radfahrer klagen aber über den schlechten Straßenbelag aus Kopfsteinpflaster. Deshalb wird ab März ein etwa 80 Zentimeter breiter Streifen aufgerissen und als ebene Radstrecke wieder eingebaut.

5. Park-and-Ride-Anlage an der AKN-Station Kaltenkirchen-Süd wird erweitert

80 zusätzliche Park-and-Ride-Plätze sollen östlich des jetzigen Haltepunkts auf einem Teil der Sandfläche der ehemaligen Disco Palace geschaffen werden. Außerdem soll es eine zusätzliche Fahrradabstellanlage geben. Insgesamt wurden für die Baumaßnahme Kosten in Höhe von rund 310.000 Euro veranschlagt. Um die Anlage finanzieren zu können, rechnet die Stadt mit einem Landeszuschuss.

6. Straßenlaternen bekommen umweltschonende LED-Leuchten

Das Sanierungskonzept für die Straßenbeleuchtung wurde bereits 2011 aufgestellt. Die Stadt bekommt 25 Prozent der Kosten vom Umweltministerium erstattet. Um die richtigen Lampen auszuwählen, wurde ein Musterleuchtenpark an der Hamburger Straße und am Funkenberg installiert. Losgehen soll es noch in diesem Monat, schon im Mai sollen alle Lampen ausgetauscht sein.

7. Am Radensweg wird ein Verkehrskreisel gebaut

Momentan treffen die Straßen Am Ehrenhain und der Radensweg im Abstand von etwa 30 Metern auf die Schmalfelder Straße (L 234). In Zukunft soll der Verkehr hier im Norden Kaltenkirchens durch den neuen Kreisel flüssiger fließen. Darüber hinaus soll die Sicherheit von Fußgängern, Autofahrern und Radfahrern verbessert werden. Insbesondere die Ausfahrt aus dem Radensweg auf die Schmalfelder Straße ist aufgrund der Kurvensituation bisher sehr unübersichtlich. Starten sollen die Bauarbeiten noch im ersten Halbjahr 2013. Vorher muss noch die Kanalisation erneuert werden. Die Stadt rechnet mit Bau- und Planungskosten in Höhe von 450.000 Euro.

8. Ausbau der Krippen wird fortgesetzt

Weil Eltern ab August 2013 einen Rechtsanspruch auf die Betreuung von bis zu drei Jahre alten Kindern erhalten, sollen in der DRK-Kindertagesstätte Abenteuerland an der Straße Am Krankenhaus und in der Awo-Kita Kunterbunt am Wiesendamm zusätzliche Plätze entstehen. Mit den Neubauten wird die Stadt in diesem Jahr für ein- und zweijährige Kinder eine Versorgungsquote für die Betreuung in Krippen (150 Plätze) und bei Tagesmüttern (50 Plätze) von rund 50 Prozent erreichen.

9. Die Feuerwache wird an der Eichenstraße neu gebaut

Die alte Alvesloher Feuerwache hätte aufwendig saniert und erweitert werden müssen. Am beengten alten Standort war das aber so gut wie unmöglich. An der Eichenstraße wird es im Neubau fünf Stellplätze für Fahrzeuge und einen Schulungsraum geben. Insgesamt wird die neue Feuerwache eine Nutzfläche von knapp 900 Quadratmetern haben und ungefähr 1,5 Millionen Euro kosten.

10. Schulkreuzung soll mit neuer Ampel sicherer werden

An der Kreuzung von Eichenstraße, Lindenstraße und Bahnhofstraße gibt es zumindest ein subjektives Sicherheitsproblem. Nun wird eine Ampelanlage gebaut. Die Kosten belaufen sich auf 110.000 Euro.

11. LED-Leuchten für die Straßenbeleuchtung

Auch in Hartenholm nutzt man noch schnell die 25-prozentige Förderung des Bundes für die Umrüstung der Straßenlaternen auf die neue LED-Technik. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 128.000 Euro.

12. Sportlerheim, Sporthalle und Feuerwehrhaus werden saniert

Mit Gesamtkosten von 1,121 Millionen Euro ist die Sanierung der drei Einrichtungen das größte Projekt Hasenmoors im Jahr 2013. Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf der energetischen Optimierung der Gebäude. Außerdem wird in der Sporthalle eine barrierefreie Tribüne gebaut. Finanziert wird das Projekt zum Teil durch die Förderung "health - check" ( 407.000 Euro) und aus Mitteln der Aktivregion Holsteiner Auenland (65.000 Euro).

13. Sanierung des veralteten Kanalnetzes startet

Das gesamte Kanalnetz Schmalfelds ist mittlerweile veraltet und muss dringend saniert werden. Begonnen wird mit den dringlichsten Abschnitten in diesem Jahr, enden wird die Zeit der Baustellen auf den Straßen erst 2016. Insgesamt werden die Sanierungsarbeiten rund 450.000 Euro kosten.