In der Kurstadt soll mit dem Bau des Fachmarktzentrums begonnen werden. Auf der Agenda für das Umland steht Anschluss an das Breitbandnetz.

Jahrelang haben die Bramstedter über die Verkehrsführung in der Innenstadt diskutiert und gestritten, in diesem Jahr wollen sie starten - mit einem Test. Mit einfachen und vor allem billigen Methoden wie neuen Fahrbahnmarkierungen und Pollern wollen Politik und Verwaltung herausfinden, wie sich der Durchgangsverkehr am besten aus dem Zentrum des Kurorts fernhalten lässt. Auch in den Kliniken und in den Umlandgemeinden stehen zahlreiche Projekte auf der Tagesordnung.

1) Bleeck : Kernstück des neuen Konzepts ist die Einführung von Tempo 20 zwischen Sparkasse und Raiffeisenbank sowie auf der Altonaer Straße, einem Teil der Hamburger Straße sowie auf der Friedrichstraße und dem Sommerlandstieg. Pro Richtung bleibt auf dem Bleeck nur eine Fahrspur übrig. Bushaltebuchten und Abbiegestreifen entfallen. Auf den Flächen und den bereits bestehenden schraffierten Straßenabschnitten entstehen Verkehrsinseln, die unter anderem dazu dienen, Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen die Überquerung der Straße zu erleichtern. Die Hamburger Straße wird stadtauswärts als Einbahnstraße eingerichtet, der Parkplatz auf der Westseite erhält in Höhe der Bushaltestelle eine weitere Zufahrt. 60.000 Euro kostet die provisorische Umgestaltung.

Kirchenbleeck: Sollte sich die Verkehrsberuhigung als Erfolg erweisen, könnte das Konzept auf die Straßen nördlich des Bleecks ausgedehnt werden. "Dort ist besonders die Attraktivitätssteigerung für den Einzelhandel wichtig", sagt Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach.

2)Tourismusbüro : Bad Bramstedt wird einen Beirat für Stadtmarketing erhalten, der möglicherweise die Aktivitäten des Tourismusbüros am Rathaus ergänzt. Kütbach sieht in dem Beirat die Chance, künftig enger mit dem Bürger- und Verkehrsverein (BVV) und anderen Organisationen zusammenzuarbeiten. Noch ist offen, ob die Aufgaben des Büros künftig von einem externen Dienstleister übernommen werden, oder ob die Stadt eine Nachfolgerin für Ulrike Kütemeier suchen wird, die die Leitung des Tourismusbüros aufgegeben hat. Die finanzielle Grundlage für das Marketing der Stadt liefert der Investor Quantum, der das Fachmarktzentrum am Lohstücker Weg errichtet und sich in einem städtebaulichen Vertrag verpflichtet hat, dafür einen hohen fünfstelligen Betrag bereitzustellen.

3) Fachmarktzentrum : Die Bauarbeiten für das Einkaufszentrum am Stadtrand werden voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen. Die Stadt hat den Flächennutzungsplan geändert, der Bebauungsplan ist in Arbeit. Kütbach hofft, dass der B-Plan im Frühjahr verabschiedet wird, sodass ab Mitte des Jahres gebaut werden kann. Das Projekt ist umstritten: Die Befürworter wollen Kaufkraft in der Stadt binden und hoffen auf eine gleichzeitige Belebung der Innenstadt. Gegner wie der Bürger- und Verkehrsverein fürchten, dass die Innenstadt verödet. Zum Fachmarktzentrum gehören ein Baumarkt, eine große Drogerie, ein Supermarkt mit Vollsortiment und andere Geschäfte.

4) Discounter Norma : Das Bebauungsplanverfahren für einen Norma-Supermarkt an der Kieler Straße läuft. Der Discounter soll auf dem Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei entstehen. Zunächst sollen die Folgen des Projekts geprüft werden. Unter anderem soll untersucht werden, wie stark der Verkehr im Wohnviertel an der August-Kühl-Straße wachsen könnte und ob auf der Kieler Straße ein Linksabbiegerstreifen erforderlich sein wird.

5) Kliniken: Die medizisch-psychosomatische Schön-Klinik und das Klinikum investieren Millionen. 30 Millionen Euro gibt die Schön-Klinik für einen Erweiterungsbau und Modernisierungsarbeiten aus. Der Neubau wird voraussichtlich Ende des Jahres eröffnet. Die Gesamtinvestitionen des Klinikums belaufen sich auf mehr als 24 Millionen Euro. Anfang des Jahres werden das AmbulanzCentrum und das ArztCentrum fertigstellt. Im Haus B entstehen 76 neue Zimmer. Zwei zusätzliche OP-Säle schlagen mit 3,6 Millionen Euro zu Buche.

6) Großenaspe : In der Gemeinde wird ein neues Wohngebiet mit 29 Grundstücken bebaut. Weitere Flächen sollen ausgewiesen werden. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Bewohner um 300 auf 2800 gewachsen. Die Infrastruktur des Dorfes gilt als attraktiv. Ebenso wie in Bimöhlen, wo ebenfalls neue Wohnhäuser entstehen, schätzen viele Menschen die Nähe zur Autobahn 7 und die AKN-Anbindung.

Außerdem entstehen in der Gemeinde an der Grenze zu Wiemersdorf sieben neue, 150 Meter hohe Windkraftanlagen. Bei einer Befragung hatten sich 79 Prozent der Großenasper für den Bürgerwindpark ausgesprochen.

Im Ortsteil Brokenlande geht eine Biogasanlage in Betrieb, die das Gewerbegebiet und Wohnhäuser billig mit Wärme versorgen wird.

7) Weddelbrook In diesem Jahr beginnen nach langer Verzögerung die Bauarbeiten für die Leibniz-Privatschule, die ihren Standort von Hitzhusen nach Weddelbrook verlegen wird. Der Betrieb soll im Jahr 2014 beginnen.

8) Hardebek/Hasenkrug Die zwölf 100 Meter hohen Windkraftanlagen, die bereits in den beiden Gemeinden stehen, werden in diesem Jahr abgebaut und sollen sich künftig in Südafrika drehen. An ihrer Stelle werden 15 neue, etwa 150 Meter hohe Anlagen entstehen.

Amt Bad Bramstedt-Land: Die Dörfer des 184 Hektar großen Amtes Bad Bramstedt-Land werden bis 2014 flächendeckend ans Breitbandnetz angeschlossen. Die Versorgung übernehmen die Stadtwerke Neumünster und Barmstedt. Außerdem muss jede Gemeinde in neue Funkgeräte für die Feuerwehren investieren, da der Digitalfunk flächendeckend eingeführt wird.