Er sieht den Ortsverband am Ende und wirft dem Kreisvorstand Untätigkeit vor

Ellerau. Rüdiger Schulz, noch Fraktionschef der CDU Ellerau, verlässt die Partei. "Hiermit erkläre ich meinen Austritt zum 31. Dezember 2012", schreibt Schulz an die Segeberger Kreis-CDU und den Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann. Sein Mandat im Ellerauer Gemeinderat will Schulz bis zur Kommunalwahl im Frühjahr weiterhin in der CDU-Fraktion wahrnehmen.

"Ich sehe in der CDU keine Basis mehr für eine kommunalpolitische Tätigkeit, da die CDU Ellerau praktisch nicht mehr besteht", heißt es in dem Brief. Nach der Kommunalwahl werde es mit ziemlicher Sicherheit keine CDU-Fraktion in Ellerau mehr geben. Er habe den Kreisvorstand vor einigen Monaten über den drohenden Niedergang informiert und gefragt, wie er gegensteuern will. Eine Antwort habe er nie bekommen.

"Ich bedaure dieses sehr und bin der Meinung, das die CDU auch nach der Gründung der Wählervereinigung Aktives Ellerau (AE) jede Chance hatte, wieder in Ellerau Fuß zu fassen. Der Neuanfang war vielversprechend", schreibt der 69-Jährige. Die Mitgliederzahlen hätten fast wieder den Bestand wie vor der AE-Gründung erreicht. Doch schon kurz nach dem Neustart gerieten altgediente Christdemokraten aneinander. Karl Maria Kwoll warf dem damaligen Vorsitzenden Schulz autoritären Führungsstil vor. Der dementierte und trat zurück.

"Leider hat dieser unnötige Streit schon unsere Chancen für die Kommunalwahl 2008 erheblich eingeschränkt. Der Austausch des Vorstandes 2009 brachte dann den Zusammenbruch der CDU Ellerau", schreibt Schulz. Dieser Vorstand habe es bis heute gerade einmal geschafft, ein Spanferkelessen und ein Osterfeuer zu organisieren.

Der Kreisvorstand habe die Chance, dass die CDU in Ellerau weiter Politik mitgestaltet, leichtfertig verspielt. Er habe den "parteischädigenden Aktionen" von Kwoll und anderen so gut wie nichts entgegengesetzt. Zudem kann sich Schulz immer weniger mit der CDU-Politik auf Bundes- und Landesebene identifizieren.