Größer könnte der Gegensatz kaum sein: Kanzlerin Angela Merkel wird beim Parteitag der CDU mit einem Rekordergebnis wiedergewählt und steht als strahlende Siegerin da. Glanz- und glücklos hingegen agiert die CDU in Ellerau. Sie steht vor dem Ende, prognostiziert Fraktionschef Rüdiger Schulz, der das sinkende Schiff zum Jahresende verlässt und sein Parteibuch abgibt.

Die ungebrochene Beliebtheit der Kanzlerin und die positiven Umfragewerte der Christdemokraten auf Bundesebene scheinen einen Bogen um die Parteibasis in der Gemeinde zu machen. Und das schon seit vielen Jahren. Die CDU, einst starke Kraft im Gemeinderat, kommt dort einfach nicht mehr auf die Beine. Schuld daran ist ein immer wieder festzustellender Drang zur Selbstzerfleischung. Kaum hat die Partei einen Neustart geschafft, ersticken innerparteiliche Querelen und persönliche Animositäten das zarte Pflänzchen.

Das zeigt: Allein sind die Ortspolitiker offenbar überfordert. Da ist der Kreisvorstand gefragt. Der Kreisvorsitzende Gero Storjohann und seine Vorstandskollegen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, die Parteikollegen im Ort nicht ausreichend unterstützt, Streit geschlichtet oder Kompromisse befördert zu haben. Wenn die CDU Ellerau nicht kampflos aufgeben will, müssen Storjohann und seine Mitstreiter schnell eingreifen und versuchen, ein schlagkräftiges Team für die Kommunalwahl im Frühjahr auf die Beine zu stellen. Vielleicht hilft ja dabei Merkels Glanz.