Den Eisenbahnern von der AKN ergeht es inzwischen wie ihren Kollegen von der Hamburger U- und S-Bahn oder den Busunternehmen. Die Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehr in der Metropolregion Hamburg werden zum Opfer ihres eigenen Erfolgs. Immer mehr Menschen verzichten aufs Auto, weil sie die Staus und Parkplatzsuche satthaben, weil ihnen das Benzin zu teuer ist oder weil sie ihren Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten wollen. So mancher Neukunde wird das Umsteigen jedoch schnell bereuen. Wer sich morgens nicht mehr in die überfüllte Bahn reinquetschen kann oder will und in der Kälte den nächsten Zug abwartet, wird sich zuweilen nach dem warmen Auto zurücksehnen, auch wenn es zuweilen im Stau steht.

Rückblickend muss man sich staunend die Augen reiben, wie viel Geld Land und Bund in Schleswig-Holstein in den Straßenbau gesteckt haben, während sie den AKN-Gästen bis heute zumuten, mit 40 Jahre alten, unterdimensionierten Triebwagen fahren zu müssen. Sie dürften auch darüber grübeln, warum in Hamburg Hunderte Millionen für neue U-Bahntunnel und Züge bereitstehen, die AKN mit ihren stark frequentierten Verbindungen in die Metropole jedoch immer noch behandelt wird wie ein Nostalgieclub von Eisenbahnenthusiasten. Um die Kapazitätsprobleme kurzfristig zu lösen, müssen unkonventionelle Lösungen her. Die Züge brauchen Verstärkung auf parallel fahrenden Buslinien, bis die neuen Triebwagen oder die S-Bahn fahren.