Nicht wenige Männer machen es sich mit der Notdurft einfach. Zum Leidwesen der Allgemeinheit, die die penetrant stinkenden Folgen des wilden Austretens zum Beispiel in den Aufgängen der Parkgaragen in Norderstedt-Mitte ertragen müssen - dort wird sogar ein quietschsüßer Duft versprüht, der den Urin-Gestank übertünchen soll.

Würde die "Nette Toilette" daran etwas ändern? Wir wissen es nicht - weil es die "Nette Toilette" auf absehbare Zeit in der Stadt nicht geben wird. Ein großer Fehler.

Wer es mit der flächendeckenden Einführung des Modells ernst meint, der kann sich wahrscheinlich nicht mit einem Rundschreiben an 100 Wirte in Norderstedt zufrieden geben. Papier ist geduldig und landet oft ungelesen im Papierkorb, wenn es keine Rechnung ist. Auf jeden Fall ist das keine Basis, um das "Nette-Toiletten-Konzept" gleich in selbiger runterzuspülen.

Immerhin acht Gastronome wollen mitmachen. In Kaltenkirchen sind es gerade mal vier. Wieso nicht mit den acht beginnen, ob innenstadtnah oder nicht? Deren gutes Beispiel würde vielleicht viele Kollegen erst richtig aufmerksam machen. Für diesen Impuls würde sich die Investition der Stadt sicher lohnen. Flankierend könnte der Hotel- und Gaststättenverband bei seinen Mitgliedern für die Idee werben. Immerhin bietet das Konzept die Chance auf ein flächendeckendes Netz öffentlicher Toiletten. Und urinfreie Garagenzugänge.