Das kennt fast jeder: Den Kaffeefilter oder die Bananenschale noch mal schnell in den Hausmüll werfen, anstatt die organischen Abfälle ordnungsgemäß in der Biotonne zu entsorgen. Kommt ja sowieso alles auf einen Haufen, lautet eine weit verbreitete Meinung. Stimmt nicht. Der Wege-Zweckverband, im Kreis Segeberg außer in Norderstedt zuständig für die Müllabfuhr, will den Biomüll jetzt nutzen, um umweltverträglich Energie zu produzieren.

Und da gibt es enormes Potenzial: Die Hausmüll-Analyse im vorigen Jahr hatte ergeben, dass die Restmülltonnen zu rund einem Drittel mit organischen Abfällen gefüllt sind. Nun ziehen die Norderstedter nach. Auch hier will die Verwaltung wissen, was in den Tonnen steckt.

Die Mülldetektive von der Technischen Universität Harburg analysieren stichprobenartig den Inhalt der Hausmülltonnen. Die Ergebnisse sollen Grundlage für die Diskussion sein, ob sich das Abfallverhalten der Norderstedter ändern muss.

Denn seit langem ist klar: Mit wieder verwertbaren Stoffen lassen sich Geschäfte machen. Mit dem Verkauf von Altpapier beispielsweise verdient die Norderstedter Verwaltung Geld. Der WZV will mit dem Biomüll ebenfalls die Kasse füllen. Dass alles, was nicht auf der Deponie landet oder verbrannt wird, die Umwelt schont, ist nun wirklich keine neue Erkenntnis. Aber eine, die immer wieder in Vergessenheit gerät. Deshalb sollten die Norderstedter nicht auf die Ergebnisse der Hausmüll-Analyse warten, sondern ab sofort selbst Verantwortung übernehmen und den Müll so weit wie möglich trennen.