Der Weg war klar aufgezeichnet: Abriss des maroden Ulzburg-Centers, das längst einer Geisterstadt gleicht, Neubau eines modernen Centers. Vom Beginn der Planungen an gab es kritische Stimmen, doch die Euphorie überwog. Inzwischen herrscht Katerstimmung. Zu viele Ungereimtheiten lassen Zweifel an der Seriosität der Planer aufkommen.

Selbst Politiker, die das Projekt City Center Ulzburg stets mit Wohlwollen vorangetrieben haben, sorgen sich inzwischen, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben. Und daran haben die Projektentwickler Schuld: Ob gewollt oder ungewollt - sie lassen zu, dass scheibchenweise immer neue Dinge ans Licht kommen, die den Gemeindepolitikern bisher nicht bekannt waren.

Das Grundstück ist noch gar nicht im Besitz der Planer und Investoren, es gibt keine Finanzierungsbestätigung einer Bank, Hauptgeldgeber ist ein Unternehmen, von dem anfangs überhaupt keine Rede war, plötzlich taucht der vorher nie genannte Vater eines Planentwicklers als Gesellschafter auf. Das alles klingt nach schnell zusammengeflicktem Stückwerk. Zufriedenstellend ist das nicht.

Verabschieden muss sich die Gemeinde Henstedt-Ulzburg von dem ehrgeizigen Projekt zwar noch nicht. Es wäre ja auch fatal, wenn mitten im Ort über Jahre oder Jahrzehnte eine Bauruine stehen bleiben würde. Doch eins wird immer deutlicher: Eine Verwaltung ohne professionelle Führung ist ein sehr schwacher Verhandlungspartner.