Jahrelang haben die Kreispolitiker auf die Kosten geachtet und dabei die Qualität der Arbeit nicht beachtet: Stelleneinsparungen in der Kreisverwaltung als Folge der desolaten Haushaltslage - damit mussten die Landrätin und ihr Vorgänger jahrelang leben. In manchen Ämtern mag die Arbeit auch mit weniger Personal zu erledigen sein, aber das Jugendamt gehört zu den sensiblen Bereichen, in denen andere Maßstäbe gelten.

Deshalb ist die Aufstockung des Personals in diesem Teil der Verwaltung konsequent. Ärgerlich, dass die Politiker erst durch einen Fall wach wurden, der für Schlagzeilen sorgt.

Ein Sonderausschuss soll den Fall aufrollen. Zweifel sind angebracht, ob die Politik mit offenen Karten spielt. Vertrauliche Informationen dürfen nur die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses erhalten, aber die CDU schickt einen Mann in die Sonderkommission, der diese Informationen nicht bekommen darf. Wenn hier politische Vorteile gezogen werden sollen, wäre das auch ein Skandal.