Die legitimen Interessen unterschiedlicher Parteien stoßen am Glashütter Damm scheinbar unversöhnlich aufeinander. Da ist zunächst der Bauherr Plambeck, dessen unternehmerische Sicht auf das 5800 Quadratmeter große Grundstück die höchstmögliche Verdichtung mit Wohnraum vorsieht.

Dann sind dort die Anwohner am Billeweg, die verständlicherweise nicht einsehen wollen, dass sie die Leidtragenden der Verwertung des seit Jahrzehnten in grüner Idylle daliegenden Grundstückes sein sollen. Sie kämpfen für die Qualität ihres Wohnumfeldes.

Und da ist die Stadt, die ein vitales Interesse an der Nachverdichtung von großen Grundstücken hat, weil sie dringend Wohnraum für junge Familien oder Senioren benötigt.

Es wird die Aufgabe der Kommunalpolitik sein, zwischen all diesen Interessen abzuwägen und einen tragfähigen Kompromiss für alle Seiten zu finden. Die Vorzeichen der Findungsphase sind klar. Ein Recht auf Idylle, auf Kosten anderer Wohnungssuchender, kann heute keinem mehr eingeräumt werden. Und Gewinnmaximierung durch massive Überbauung sollte nicht durchsetzbar sein. Alle Seiten müssen wohl etwas zurückstecken.