Henstedt-Ulzburg bringt in Kiel Kreisel und Abbiegespur auf der Schleswig-Holstein-Straße für besseren Verkehrsfluss ins Gespräch.

Henstedt-Ulzburg. Zufahrt zur Paracelsus-Klinik, Zufahrt zum Neubaugebiet auf dem Wagenhuber-Gelände, Entflechtung des Verkehrs an der Kreuzung Schleswig-Holstein-Straße/Norderstedter Straße - die Probleme drängen in Henstedt-Ulzburg. Aber es zeichnen sich Lösungsmöglichkeiten ab: So wird die Einrichtung eines Kreisverkehrs auf der Schleswig-Holstein-Straße vom Kieler Verkehrsministerium nicht für unmöglich gehalten. Mit diesem Gesprächsergebnis ist die amtierende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf aus dem Kieler Verkehrsministerium zurückgekehrt.

Die Bebauung des Wagenhuber-Geländes an der Schleswig-Holstein-Straße/Norderstedter Straße wird immer wahrscheinlicher. Die Verkehrsfrage allerdings ist nach wie vor ungelöst: Wie sollen die Fahrzeuge auf das rund vier Hektar große Gelände kommen und wie wieder herunter? Unter anderem diese Frage erörterte die stellvertretende Bürgermeisterin zusammen mit anderen Vertretern der örtlichen CDU im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie in Kiel. Das Ergebnis: Die Sachverständigen im Ministerium halten zunächst an der Durchgängigkeit der Schleswig-Holstein-Straße als Autobahnzubringer fest.

Ein Kreisverkehr könnte für mehr Verkehrsfluss auf der Straße sorgen

Das allerdings bedeutet offenbar nicht, dass es bis in alle Ewigkeit so bleiben muss. "Die Experten wollen sich mit der Sache näher beschäftigen, wenn konkrete Pläne für das Baugebiet vorliegen", sagt Elisabeth von Bressensdorf, die mit einer anderen Nachricht überrascht: "Die Planer sind gegenüber einem Kreisverkehr auf der Schleswig-Holstein-Straße in Höhe der Norderstedter Straße nicht abgeneigt."

Ein Kreisel könnte auf der Straße sogar für mehr Verkehrsfluss sorgen, weil derzeit der gesamte Verkehr zum Erliegen kommt, wenn die Autos auf der Schleswig-Holstein-Straße vor der roten Ampel stehen, zumal an der Kreuzung Ulzburger Straße wenige Hundert Meter weiter die nächste Ampel steht.

Auch auf andere Art könnte ein Kreisverkehr für Entlastung sorgen: Autofahrer, die von der Norderstedter Straße oder vom gegenüberliegenden Henstedter Weg auf die Schleswig-Holstein-Straße fahren wollen, müssen auch bei grünem Ampellicht wachsam sein, damit sie die hier häufig verkehrenden Rettungsfahrzeuge mit Blaulicht nicht übersehen.

Wilstedter Straße und die Straße Beim Brüderhof sollen entlastet werden

Bewegung könnte auch in die Diskussionen um eine Zufahrt zur Paracelsus-Klinik kommen. Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg und die Paracelsus-Gruppe wollen eine direkte Anbindung an die Schleswig-Holstein-Straße, um die Wilstedter Straße und die Straße Beim Brüderhof zu entlasten. Bisher hat die Landesregierung gegenüber sämtlichen Forderungen die kalte Schulter gezeigt, aber jetzt hat die stellvertretende Bürgermeisterin eine Variante ins Spiel gebracht, die auch in Kiel zum Nachdenken reizt: Eine Rechtsabbiegespur in Richtung Autobahn, sodass Fahrzeuge auf das Gelände der Klinik fahren könnten, ohne andere zu behindern. "Der fließende Verkehr wäre damit überhaupt nicht beeinträchtigt", sagt Elisabeth von Bressensdorf. "Fläche für den Bau einer Rechtsabbiegespur ist ausreichend vorhanden." Damit könnten zumindest die aus Hamburg kommenden Fahrzeuge direkt auf das Klinikgelände und auf den hinter dem Gebäude liegenden Parkplatz fahren.

Erhebungen haben ergeben, dass die meisten Klinikbesucher tatsächlich aus dieser Richtung kommen. Der von der Gemeinde und der Klinikleitung bisher bevorzugten Lösung einer Querverbindung vom Klinikgelände zur Schleswig-Holstein-Straße konnten die Straßenplaner in Kiel bisher nur wenig abgewinnen. "Es wäre gut, wenn jetzt endlich Bewegung in die Sache käme", sagt CDU-Politikerin von Bressensdorf.