Ab dem 1. Januar wird es eng für die Frühförderungen im Kreis Segeberg. Die Verwaltung hat den Vertrag mit den Trägern der Einrichtungen gekündigt. Es soll gespart werden - mal wieder. Zum zweiten Mal will der Kreis die Zeit kürzen, die den Mitarbeitern zur Vor- und Nachbereitung zur Verfügung steht. Das derzeitige Angebot des Kreises an die Frühförderungen ist so dürftig, dass diese dagegen so stark protestieren wie noch nie. Das Grundproblem an dem Angebot: Die Mitarbeiter würden künftig nur noch von Termin zu Termin, von Kind zu Kind hetzen.

Das System, das hinter den Kürzungen steckt, ist perfide. Gekürzt werden nur die Leistungen, die den Eltern und Kindern verborgen bleiben. Einen öffentlichen Aufschrei besorgter Mütter wird es so nicht geben. Dazu kommt: Die Sozialpädagogen beschäftigen sich mit jungen Kindern, deren Förderung entscheidend ist für deren späteren Lebensweg; sie haben mit Eltern zu tun, die nicht selten traumatische Erlebnisse hinter sich haben und selbst betreut werden müssen, damit es dem Kind eines Tages besser geht. Das alles ist vor allem emotional anstrengend und eine große Verantwortung. Mal eben kurz abschalten geht nicht - die Kinder brauchen die volle Aufmerksamkeit.

Wird nun noch weiter gespart, macht man aus den ohnehin schon schlecht bezahlten auch noch gestresste Mitarbeiter. Am meisten darunter leiden würden die Kinder. Sie würden die Unruhe der Mitarbeiter spüren; ihre Förderung wäre es, die an Qualität verlieren würde.