Unternehmen und Vereine trafen sich zum Marktplatz “Gute Geschäfte“ im Rathaus. Das Abendblatt war zum ersten Mal dabei.

Norderstedt. Sozialdezernentin Anette Reinders schlägt am Montag im Foyer des Rathauses gegen einen Gong. Sie gibt so das Start-Signal zum dritten Marktplatz "Gute Geschäfte", dem von Norderstedt Marketing organisierten Speed-Dating zwischen Unternehmen und Vereinen. Kaum ist der Gong verhallt, nimmt der Geräuschpegel im Foyer zu, und an den Stehtischen loten Vertreter von Unternehmen und Vereinen mögliche Kooperationen aus.

Etliche Ehrenamtliche suchen gleich den Weg an den Tisch des Hamburger Abendblatts. Dort stehen Frank Schulze, Redaktionsleiter der Regionalausgabe Norderstedt, und Redakteur Andreas Burgmayer. Für sie ist es der erste Marktplatz - als Teilnehmer. "Als Berichterstatter hatten wir in den Vorjahren erkannt, dass dieser Marktplatz eine einzigartige Möglichkeit ist, mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen dieser Stadt in Kontakt zu kommen", sagt Frank Schulze. Da fiel die Entscheidung mitzumachen leicht.

Auch für Turgay Gül und Stefan Jacobs vom Kodokan, dem Verein für Selbstverteidigung und Kampfsport, war es der erste Marktplatz. "Wir wollen einfach mit so vielen Leuten wie möglich in Kontakt treten", sagt Gül. Mit dem Abendblatt wurden die beiden gleich handelseinig. "Die Redaktion darf jetzt bei Kodokan mal eine Runde Boxen. Und wir beantworten den Pressewarten des Vereins alle Fragen rund um das Schreiben von Pressemitteilungen. Ein echt gutes Geschäft", sagt Andreas Burgmayer.

Eineinhalb Stunden laufen die Gespräche zwischen den Marktteilnehmern, etwa 20 Unternehmen und ebenso viele Vereine sind erschienen. "Es sind viele Wiederholungstäter dabei, aber auch etliche neue Gesichter", sagt Carsten Krohn von Norderstedt Marketing. Zwischen manchen Vereinen und Firmen sind über den Marktplatz bereits regelmäßige Kooperationen entstanden. Das Abendblatt hat am Ende sechs notariell beglaubigte Verträge mit Vereinen geschlossen. Für die Texterwerkstatt beim Abendblatt interessierten sich neben Kodokan noch drei weitere Vereine: Das Malstudio portraitiert im Gegenzug Redakteure, der Musikverein schickt bei Bedarf ein Bläser-Quintett, und beim TSC Glashütte dürfen die Redakteure probeweise den Tennisschläger schwingen. Frank Schulze: "Viel wichtiger aber war der persönliche Kontakt zu vielen netten und interessanten Norderstedtern. Ganz nebenbei ergaben sich interessante Geschichten für unser Blatt."

Insgesamt brachte der dritte Marktplatz "Gute Geschäfte" die stolze Summe von mehr als 60 Vereinbarungen zwischen Ehrenamt und Kommerz - dabei floss kein einziger Euro. Denn davon haben die Kulturvereine meist sehr wenig, können aber viel Unterhaltung bieten. Beispielsweise Heidi Kuhlmann von Neuen Theater Norderstedt (NTN) und ihre Tochter Olivia. Das Duo hatte sich Papierstreifen-Perücken aufgestülpt und bot Freikarten für Aufführungen an, beispielsweise fürs Weihnachtsmärchen. "Wir können auch bei Firmen-Feiern mit Sketchen auftreten oder Kurse in Kinderschminken geben", sagte Vereinsgründerin Heidi Kuhlmann, die sich einen Teppichboden in Grasoptik, eine Sackkarre und Material für die Fußboden-Sanierung im Probenraum im Kunsthaus Norderstedt wünscht.

Das steht auch bei Arne Wermke und Wolfgang Höper von Norderstedter Amateur-Theater (NAT) auf der Wunschliste. Sie hatten sich in Prinzen aus dem Morgenland verwandelt und waren ein Hingucker auf dem Markt. Auf der Angebotsliste des NAT stehen Eintrittskarten und Auftritte.

Handelseinig wurden sich die fesch in weißen Kleidern mit roten Punkten gekleideten Sängerinnen vom Norderstedter Showensemble Stimmbruch mit Gunnar Löwe vom Altenpflegeheim Scheel. "Wir bieten Chorauftritte", sagten Ruth Kelm und Grania Grözinger von Stimmbruch. "Ich mache das Ensemble im Kollegenkreis bekannt", sagte Löwe. Außerdem sucht Stimmbruch einen Spiegelraum zum Proben. Auch Martina Schreiner, Nicole Rusch und Monika Radig von der Norderstedter Kinder-Tagespflege machten ihren Handel perfekt. Das Trio erhält von André Kubasch vom Baumarkt Otto Meyer ein Zelt-Pavillon für Kinderfeste. "Dafür tritt die Kinder-Tagespflege mit Puppenspielen im Kinderhospiz auf, das freut mich sehr", sagte Kubasch.