Besonders Weintrauben aus Griechenland sind jetzt gefragt

Norderstedt. Südeuropäisches Flair macht sich auf dem Norderstedter Rathausmarkt breit, wenn Michael Burkhardt seine Weintrauben anpreist. Ob nun aus Italien, Griechenland oder Spanien, der 45-Jährige hat sie alle - früher oder später. Denn je später der Sommer, desto nördlicher liegen die Anbaugebiete, aus denen die Weintrauben in den Norden gebracht werden. Zurzeit kommen seine roten Weintrauben noch aus Afrika und Südamerika, bald schon bekommt er die sehr feste und haltbare rote Sorte aus Südeuropa.

Die etwas süßeren und festeren grünen Trauben dagegen stammen bereits Anfang September aus Griechenland. Besonders diese kernärmere Sorte wird von den Kunden gekauft. Bei Michael Burkhardt und seiner Frau Sandra Heinrich-Burkhardt kostet ein Kilogramm der griechischen Traubensorte "Minoa" derzeit 4,90 Euro. In den nächsten Wochen müssen sich die Kunden aber keine Sorgen machen. "Die teuersten Trauben sind immer auch die besten", sagt Michael Burkhardt. "Leider verkaufen wir aber am meisten, wenn wir die qualitativ schlechtere Ware für kleines Geld anbieten können."

Die Nachfrage nach den Früchten der Weinrebe ist nicht neu. Schon die Ägypter bauten 5000 Jahre vor Christus auf ihren Äckern Wein an, spätestens im Alten Rom wurde die Rebe dann zu einer der beliebtesten Pflanzen. Noch heute entfallen zwei Drittel der gesamten Traubenernte auf Europa, Italien ist mit Abstand das Land mit den größten Produktionsmengen.

Für Menschen sind Weintrauben gänzlich ungiftig, anders sieht es bei Hunden aus: Schon bei einer Aufnahme von zehn Gramm Weinbeeren pro Kilogramm Körpermasse bekommen sie eine Weintraubenvergiftung mit Folgen wie Erbrechen, Fressunlust, Abgeschlagenheit und Magenproblemen. Dementsprechend vorsichtig sollten Herrchen auch mit Rosinen sein.

Weinbeeren wachsen in klar voneinander getrennten Bündeln heran. Im Weinbau werden diese Bündel "Gescheine" genannt; sie blühen von Mai bis Juni.