Feuerwehrleute konnten das Gebäude nicht mehr retten. Am Landweg ist am Freitag das im 18. Jahrhundert erbaute Fachwerkhaus niedergebrannt.

Bad Bramstedt. In Bad Bramstedt ist am Freitagabend eines der ältesten Häuser der Stadt abgebrannt: das im 18. Jahrhundert erbaute Fachwerkhaus am Landweg 16, das bereits seit vielen Jahren leer stand.

Um 21.34 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle Holstein die Freiwillige Feuerwehr Bad Bramstedt. Als die freiwilligen Helfer im Landweg eintrafen, brannte das alte Haus bereits lichterloh. Sofort wurde die Freiwillige Feuerwehr Hitzhusen zur Unterstützung angefordert. Da an dem historischen Gebäude direkt eine Bäckerei grenzt, konzentrierte sich die Feuerwehr darauf, dass die Flammen nicht auf das Nachbargebäude übergreifen. Mit Erfolg: Die Bäckerei konnte vor den Flammen geschützt werden.

Alle Versuche, das Fachwerkhaus zu sanieren, waren gescheitert

Da aufgrund der Holzbauweise des historischen Gebäudes erhöhte Einsturzgefahr bestand, wurde das Feuer nur von außen bekämpft. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Das Fachwerkhaus, das sich noch weitgehend im Originalzustand befand, brannte allerdings bis auf die Grundmauern nieder. Zur Brandursache und Schadenshöhe gibt es noch keine Angaben.

Das historische, denkmalgeschützte Haus samt dem etwa 1800 Quadratmeter großem Grundstück gehört der Erbengemeinschaft Thoms, die bereits vor vier Jahren einen Abrissantrag gestellt hatte, der von der Denkmalschutzbehörde des Kreises Segeberg allerdings nicht genehmigt worden war. Allerdings soll die Behörde nach Informationen der Norderstedter Regionalausgabe des Abendblattes in jüngster Vergangenheit signalisiert haben, dass einem Abriss des maroden Hauses doch zugestimmt werden könnte.

In früheren Jahren waren alle Versuche gescheitert, das Fachwerkhaus zu sanieren. Vor acht Jahren hätte es für eine Sanierung des Hauses sogar Fördermittel gegeben - allerdings hätten sich die Eigentümer mit 25 Prozent an den Kosten beteiligen müssen. Das war der Erbengemeinschaft offenbar zu viel. Das Problem: Das Haus kann nur saniert werden, wenn dabei die strengen Regeln des Denkmalschutzes eingehalten werden. Doch diese Vorschriften treiben die Kosten in die Höhe. Der finanziell klammen Stadt fehlten in der Vergangenheit die Mittel, um das Haus samt Grundstück zu kaufen. Angeblich sollen die Eigentümer schon vor Jahren stattliche 500 000 Euro für die Schrott-Immobilie in bester Lage verlangt haben. Auch die Pläne, in dem alten Gemäuer ein Heimatmuseum einzurichten, scheiterten.

Das Grundstück gegenüber des Sky-Marktes befindet sich in bester Lage

Das Grundstück am Landweg, schräg gegenüber des Sky-Marktes, befindet sich in bester Bramstedter Geschäftslage. Auf dem Areal könnten nach Angaben von Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach Einzelhandelsgeschäfte errichtet werden. Die Fläche ist für Investoren möglicherweise auch deshalb interessant, weil sie an die Liegenschaft der Telekom grenzt. Was auf diesem Areal passiert, ist ebenfalls zurzeit noch unklar.

Übrigens: Das am Freitag abgebrannte Haus war bereits 1988 in die Schlagzeilen geraten: Damals raste ein Auto in das denkmalgeschützte Gebäude, durchbrach die Hauswand und kam erst im Wohnzimmer zum Stehen. Die Schäden konnten damals behoben werden.