Politiker haben die Tüten samt dem Slogan “Das Braune muss weg!“ abgesegnet

Norderstedt. Die Kotbeutel kommen. Der Hauptausschuss hat am Montagabend die Design-Vorschläge der Norderstedter Stadtverwaltung einvernehmlich für gut befunden und eine Variante ausgewählt, sodass die stadteigenen Gassi-Beutel in die Produktion gehen können. "Das Braune muss weg!" wird in großen Buchstaben auf den schwarzen Kunststofftüten stehen. Die Politiker wollen damit ein klares Bekenntnis gegen rechtsextremes Gedankengut sowie gegen die Hundehaufen auf Wegen und Wiesen ablegen.

Ergänzt wird die Aussage durch den Text: "Norderstedt ist eine weltoffene, tolerante Stadt, in der Menschen aus mehr als 140 Ländern zusammenleben, lieben und arbeiten. Ausländerfeindlichkeit, Hass und Intoleranz haben keinen Platz in Norderstedt - weder in den Köpfen der Menschen noch auf der Straße - und dürfen nicht geduldet werden. Helfen Sie mit, unsere Stadt sauber zu halten." Darunter werden Piktogramme zum Gebrauch des Beutels und der Hinweis, dass Hundehalter verpflichtet sind, den Kot ihres Hundes sofort zu beseitigen, aufgedruckt.

Nun wird das städtische Betriebsamt Preise für die Produktion von zunächst 500 000 Gassi-Tüten abfragen. Die dürften zwischen 3000 und 4000 Euro kosten. Die Stadt geht davon aus, dass die Beutel in einigen Wochen verteilt werden können. Sie sollen an den 20 Ständern im Stadtgebiet ausliegen, die Stadt will die Zahl der Beutel-Halter deutlich erweitern und Mülleimer aufstellen. Voraussichtlich werden Hundebesitzer die Kotbeutel auch im Einzelhandel bekommen. Die Stadt verhandelt mit Händlern und ist zuversichtlich, dass einige mitmachen.