Die Experten räumen der Metropolregion Hamburg beste Zukunftschancen ein. Doch allein kann die Metropole die Aufgaben nicht stemmen, den Zuwachs an Menschen nicht ohne das Umland stemmen. Die Kooperation muss verbessert werden, heißt es. Doch was so leicht klingt, gestaltet sich in der Praxis enorm schwierig.

Einen Versuch wollten Hamburg und Norderstedt starten, als das Gewerbegebiet Nordport im gemeinsamen Grenzgebiet entwickelt wurde. Doch der Länderfinanzausgleich stoppte das Projekt, Hamburg hätte draufzahlen müssen. Ohnehin stehen oft gesetzliche Regelungen dem Wunsch entgegen, gemeinsame Radwege zu bauen, grenzübergreifende Kita-Plätze zu schaffen oder den Schulbesuch zu entbürokratisieren.

Denn Institutionen außerhalb der öffentlichen Verwaltung zeigen, dass man sich annähern kann: Züge und Busse rollen problemlos über die Grenzen hinweg, Kundenzufriedenheit ist bei den Verkehrsbetrieben genau so das Motto wie bei der gemeinsamen Landesmedienanstalt und der gemeinsamen Filiale der Industrie- und Handelskammern - beide sind übrigens in Norderstedt angesiedelt.

Grotes Vorschlag, eine Experimentierklausel zu schaffen, verdient Unterstützung. Dann könnten beispielsweise das Bezirksamt Nord und Norderstedt enger zusammenarbeiten und eine Kooperation der kleinen Schritte ausprobieren. Wenn das klappt, kann man immer noch über den Nordstaat reden.