Der Garten- und Landschaftsbau in Tangstedt-Wilstedt setzt auf Familientradition und hat Visionen für ein vielversprechendes Morgen.

Tangstedt. Wachstum ist für eine Gärtnerei nichts Besonderes. Jedenfalls nicht im Bereich der Pflanzen von Azaleen über Hortensien, Orchideen und Rosen bis zu Zitronenbäumen. Doch dass eine Gärtnerei sich binnen eines Jahres von einem kleinen Betrieb mit drei Gewächshäusern zu einem mittelständischen Unternehmen mit großer Kunden-Blumenhalle, sieben Gewächshäusern, einem Pflanzenpark, Lagerhallen und einem großzügig angelegten Parkplatz entwickelt, ist schon ein Projekt, an dem mindestens zwei Generationen arbeiten. Jedenfalls in einem Familienbetrieb wie der Gärtnerei Jenkel in Tangstedts Ortsteil Wilstedt.

Ganz hinten in dem idyllischen Dorf, am Alsterwanderweg Henstedter Weg 33, bauten Martin Jenkel, 61, und Ehefrau Jutta Jenkel, 59, mit ihren Kindern Nils Jenkel, 37, Nina Schmidt, 36, und deren Ehemann Jörn Schmidt, 46, die Gärtnerei zu einem leistungsfähigen Gartenbau-Betrieb aus.

+++ Ein großer Familienbetrieb mit Tradition +++

Für die Neu-, Um- und Erweiterungsbauten traf das traditionsreiche Familienunternehmen den richtigen Zeitpunkt. Nachdem die Kunden Haus und Wohnung eingerichtet haben, werden jetzt Garten, Terrasse und Balkon in Freiwohnsitze verwandelt.

Jenkel folgt diesem Trend. Waren beispielsweise Sonnen aller Art als Dekoration in Haus und Garten im Trend, tummeln sich jetzt auch in der Gärtnerei Jenkel Frösche und Unken an den Teichen und in den Blumenrabatten, neben Topfblumen und in der Floristik.

"Als unsere Kinder den Betrieb übernehmen wollten, haben wir uns gemeinsam entschlossen, ihn fit für die Zukunft zu machen", sagt Martin Jenkel. Nach der Höhe der Investitionskosten gefragt, lächelt der Gärtnermeister nur. Doch schon jetzt scheint sich die Investition zu amortisieren. Seit dem Neu- und Ausbau im Jahr 2008 ist die Bekanntheit der leistungsstarken Gärtnerei aus Tangstedt-Wilstedt rasant gestiegen. Im Bereich der Gartengestaltung betreut Jenkel Kundinnen und Kunden von Blankenese über Othmarschen bis zu Hamburgs Hafencity, von Barmstedt über Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg bis Norderstedt.

"Wir achten stets genau darauf, was unsere Kunden wünschen, welche Trends sich entwickeln und pflegen eine individuelle Dienstleistung", sagt Nina Schmidt. 1997 stieg die Bankkauffrau in den elterlichen Betrieb ein, ihr Bruder Nils, Gärtnermeister wie der Vater und Betriebswirt im Garten- und Landschaftsbau, arbeitet seit 1994 mit. Am 1. Juli 2011 übernahmen die Geschwister die Geschäftsleitung vom Vater, der seitdem mit Ehefrau Jutta als "mFg", als mitarbeitender Familienangehöriger fungiert. Nicht die einzigen, denn sowohl Martin Jenkels Mutter Irene Jenkel, 83, deren Schwester Lisa Ernst, 81, und seine Schwester Kirsten Jenkel, 58, arbeiten im Betrieb mit. Schwiegersohn Jörn Schmidt ist als Diplom-Betriebswirt und Gärtner sowohl für kaufmännische als auch für gärtnerische Aufgaben zuständig, eben ein echter Familienbetrieb und damit eine Rarität in der Unternehmerlandschaft.

"Weil wir eine Familie sind, haben wir in unserem Betrieb auch ein sehr persönliches Klima", sagt Nils Jenkel. Das sei ein unschätzbarer Vorteil, denn sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter würden diese Atmosphäre sehr schätzen. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Familie Jenkel, darunter zehn Auszubildende. Sieben lernen Gärtner, drei wollen Floristin werden. "Viele unserer Azubis übernehmen wir nach der Ausbildung", sagen die Floristinnen der Familie, Jutta Jenkel und ihre Schwägerin Kirsten.

Das junge Leitungsteam hat hingegen noch einen Traum: "Wir möchten die Baumschule gern überdachen und damit für die Kunden wetterunabhängig machen." 8000 Kunden verzeichnen die Jenkels in ihrer Kartei. "Manche kommen einmal im Jahr, andere einmal in der Woche, um frische Blumen für die Fensterbank, Balkon und Garten zu kaufen", sagt Nina Schmidt.

Die Gärtnerstochter steckt voller Ideen: "Wir könnten noch viel mehr anbieten, beispielsweise noch mehr Seminare und Workshops, doch das muss auch alles organisiert und durchgeführt werden." Bis jetzt stehen Rasen- und Rosen-Seminare auf dem Programm, Workshops über die Gartenpflege im Herbst und Kräuterkunde.

Ein spezielles Angebot bietet die Floristik für die Weihnachtszeit. "Die Kundinnen bringen uns ihren Adventsschmuck, wir arbeiten daraus frische Gestecke und Kränze", sagt Floristikmeisterin Kirsten Jenkel.

Bei Jenkels wird auch gern gefeiert, beispielsweise Gartenpartys ganz anderer Art, zu denen die Familie mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gern einlädt. "Jenkel bei Nacht" heißt es beispielsweise am 19. Oktober von 19 bis 22 Uhr in den Gewächshäusern am Henstedter Weg. "Wir dimmen das Licht, zünden viele Kerzen an und bei Wein und anderen leckeren Sachen kommen die Kunden nett ins Plaudern", sagt Jutta Jenkel. Die Kunden würden zwar an dem Partyabend wenig kaufen, kämen aber in den nächsten Tagen zum Blumen-Shopping wieder. Bereits vier Wochen später starten die Adventsausstellungen.

Bei Jenkel ist allerdings immer Saison. Jetzt blühen die Hortensien, im August ist Pflanzzeit für Bambus, Gräser und Herbstzeitlose. Von Montag, 3., bis Sonntag, 9. September, gestaltet die Gärntnerei die Bestattungs-Ausstellung "Ein letzter Gruß - Abschied gehört zum Leben", am 28. September lädt ein Experte zum Seminar über den Garten im Herbst ein. Im Oktober beginnt die Pflanzzeit für Bäume und Sträucher, und auch der Jenkelsche Nikolaus überlegt sich schon jetzt nette Überraschungen für seinen großen Auftritt am 6. Dezember.

Am kommenden Montag stellen wir Ihnen das Unternehmen Caterpilla in Henstedt-Ulzburg vor.