Da hat die viel beschworene Kooperation zwischen Hamburg und dem Umland mal prima geklappt. Norderstedter Hundebesitzer deckten sich beim Einkauf in einem der vier hiesigen Budni-Märkte gleich noch mit den kostenlosen Kotbeuteln aus der Hansestadt ein.

Doch was so gut lief, war eine Zusammenarbeit wider Willen, ein logistischer Defekt, den die Hamburger nun behoben haben. Mindestens einige Wochen zu früh, denn: Jetzt stehen die Norderstedter ohne die bewährten Kunststoff-Beutel da. Dabei nutzten doch immer mehr Hundehalter die Tüten, um die Haufen ihrer Tiere aus Parks, von Grünstreifen und Wegen zu entfernen. Die unfreiwillige Entwicklungshilfe trug Früchte.

Doch nun beginnt die beutellose Zeit. Denn Ersatz für die Tüten aus der Metropole gibt es nicht. Die Stadt Norderstedt hat es seit dem politischen Beschluss Mitte Februar noch nicht geschafft, ihre eigenen Kotbeutel in Norderstedt in Umlauf zu bringen.

Dieses Versäumnis sollten die Verantwortlichen schnell nachholen. Sonst droht der Rückschritt, könnten sich die "biologischen Tretminen" wieder ausbreiten, wenn sich Herrchen und Frauchen auf die Hinterbeine stellen, die Schultern zucken und denken: Wenn die Stadt nichts tut, warum soll ich aktiv werden? Der ohnehin schwelende Konflikt zwischen Hundebesitzern und "Hundehassern" könnte eskalieren. Deswegen sollte die Stadt die aktuelle Zusage einhalten und sofort nach der Sommerpause Kotbeutel auslegen.