Nach dem Ende der Landesgartenschau dürfen sich die Straßenbauer nun wieder den maroden Fahrbahnen in Norderstedt widmen.

Norderstedt. Die Straßenbauer in Norderstedt durften in diesem Sommer nicht so, wie sie gerne wollten. Während der 172 Tage Landesgartenschau war das großflächige Aufreißen von Straßen, die Vollsperrung von Verkehrsachsen oder die Sanierung von Knotenpunkten untersagt. Ausnahme ist die Kreuzung Ochsenzoll - die war schon vor der Blumenschau da und wurde leider nicht rechtzeitig fertig. "Das Handicap Gartenschau ist seit letztem Wochenende Geschichte. Und jetzt legen wir wieder richtig los", sagt Mario Kröska, Fachbereichsleiter Straßenbau im Norderstedter Rathaus. Vor dem Winter sollen einige dringende Projekte angegangen werden.

Knotenpunkt Ohechaussee, Rugenbarg, Tannenhofstraße, voraussichtliche Bauzeit von heute bis Donnerstag, 21. Oktober : Heute um 7 Uhr werden sowohl die Tannenhofstraße als auch der Rugenbarg an der Einmündung zur Ohechaussee dichtgemacht. Eine von Norderstedts am stärksten belasteten Kreuzungen soll saniert werden. "Wir haben die Ohechaussee im Frühjahr bereits von der Aspelohe bis zum Sandweg saniert. Mir machen die Straße peu a peu. Jetzt kommt die Kreuzung dran", sagt Kröska. Die Straßendecke der Ohechaussee ist kaputt und muss von Grund auf ausgetauscht werden. Außerdem werden die Regenwasserleitungen unter der Fahrbahn erneuert. Die Ohechaussee wird während der einwöchigen Bauzeit in beide Richtungen befahrbar bleiben. Allerdings muss immer jeweils ein Fahrstreifen gesperrt werden. Das könnte zu Staus auf der viel befahrenen Verkehrsachse führen. Während der gesamten Bauzeit ist das Einbiegen von der Ohechaussee in die Tannenhofstraße und in die Straße Rugenbarg nicht möglich. Beide Straßen werden für eine Woche zu Sackgassen. Weiträumige Umleitungen will die Stadt ausschildern.

Der Knotenpunkt auf der Ohechaussee ist auch aus einem anderen Grund eine der bemerkenswertesten Kreuzungen der Stadt. Auf kaum einem Stückchen Straße in der Stadt geraten die Autofahrer so aneinander. Streitpunkt ist die Frage, wie richtig abgebogen werden soll auf der schrägen Kreuzung, an der die Tannenhofstraße und der Rugenbarg versetzt einmünden.

Die einen Autofahrer machen es so, wie sie es in der Fahrschule gelernt haben: Sie biegen vor dem entgegenkommenden Abbiegeverkehr ab. Doch viele Autofahrer ziehen es vor, tief in die Kreuzung einzufahren und hinter den auf der entgegenkommenden Fahrspur wartenden Autos abzubiegen.

Jeden Tag ist zu beobachten, wie die offenbar unversöhnlichen Lager hier aufeinandertreffen: Die Autofahrer der jeweils einen oder anderen Überzeugung zeigen sich auf der Kreuzung den Scheibenwischer, den Stinkefinger, oder es werden üble Beschimpfungen aus dem Fahrerfenster gegrölt.

Auch im Rathaus herrscht Unzufriedenheit mit der Situation. Doch im Zuge der Baustelle wird sich daran nicht grundsätzlich etwas ändern. Wenn die Fahrbahn saniert ist, werden nur neue Fahrbahnmarkierungen aufgebracht. "Wir haben im Verkehrskonzept Garstedt für das übernächste Jahr Gelder für die Überplanung der Kreuzung eingestellt", sagt Kröska. Wünschenswert wären Linksabbieger-Spuren in die Tannenhofstraße und den Rugenbarg auf der Ohechaussee. Doch um sie einzurichten, fehlt noch der Platz auf der engen Kreuzung. Die Stadt muss erst mit den Grundstückseigentümern über den Verkauf von Teilen ihrer Grundstücke diskutieren.

Oststraße, voraussichtliche Bauzeit von Freitag, 21. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober : Zwischen der Einmündung der Mühlenstraße und der Straße An der Bahn und im Bereich des Fußgängerüberwegs am Ende der Oststraße zur Schleswig-Holstein-Straße hin ist der Fahrbahnbelag hin und muss erneuert werden. Die Baustelle wird ab dem 21. Oktober eingerichtet und vorbereitet. Am Sonntag, 23. Oktober, kommt der frische Asphalt auf die Fahrbahn zwischen Mühlenstraße und An der Bahn. An diesem Tag wird der Straßenabschnitt für den Verkehr voll gesperrt. Am folgenden Sonntag, 30. Oktober, wird der Asphalt am Fußgängerüberweg aufgebracht. Auch dafür wird der Abschnitt den ganzen Tag über dichtgemacht. Niemand sollte an diesen Tagen sein Auto in den genannten Abschnitten oder auf den angrenzenden Grundstücken stehen lassen. Die Bauarbeiten sind nur bei gutem Wetter möglich. Wenn es regnet, verschieben sich die Vollsperrungen entsprechend.

Gutenbergring, Hausnummer 58 bis 50, voraussichtliche Bauzeit von Montag, 24. Oktober, bis Mitte Dezember : Auf diesem Teilstück der Straße im Gewerbegebiet Nettelkrögen ist das Wort Schlagloch für die teilweise vorhandenen Krater noch untertrieben. Große Teile des Gutenbergrings hat die Stadt schon saniert, jetzt ist dieses Teilstück dran. Mario Kröska hofft, dass das Wetter mitmacht und die Arbeiten bis Ende des Jahres erledigt sind. Die Straße muss von Grund auf erneuert werden. "Außerdem sind die Regenwasserkanäle unter dem Ring marode und unterdimensioniert und müssen raus", sagt Kröska. In direkter Nachbarschaft, auf der Niendorfer Straße, gab es Anfang der Woche einen Rohrbruch. Noch bis nächste Woche ist die Niendorfer Straße zwischen der Einmündung Gutenbergring und Nordport Bogen in Fahrtrichtung Norden gesperrt und als Einbahnstraße in Richtung Süden befahrbar. Die Umleitung führt über den Gutenbergring.