Volker Dornquast besiegt in der Abstimmung Wilfried Wengler. Dieses Ergebnis überrascht nicht.

Und kaum jemand bezweifelt die Eignung des Landtagskandidaten, der ja schon als Bürgermeister und Staatssekretär eine gute Figur gemacht hat: Dornquast ist ein profilierter CDU-Politiker.

Trotzdem sollte in der Kreis-CDU darüber nachgedacht werden, ob der hier beschrittene Weg richtig ist. Zukunftsweisend ist er nicht: Dornquast und Wengler sind Auslaufmodelle. Der eine hat das Renteneintrittsalter längst überschritten, der andere steht kurz davor. Zudem ist Dornquasts Motivation für eine Kandidatur zweifelhaft: Weil er befürchtet, dass er bald kein Staatssekretär mehr sein wird, greift er zum Rettungsring. Und das ist der Sitz im Landtag.

Die Parteibasis folgt ihm, dabei müsste sie sich darüber Sorgen machen, dass es in diesem Wahlkreis offenbar keinen jungen, dynamischen Politiker gibt, den es nach vorne drängt. Warum fördert der Kreisvorstand nicht den Nachwuchs, bevor er einen Rentner gegen einen Fast-Rentner antreten lässt? Hier gibt es Nachholbedarf.

Die CDU setzt andererseits Maßstäbe: Während die Kandidaten der SPD von einer Handvoll Delegierter gewählt werden, darf bei der CDU jedes Parteimitglied abstimmen. Das ist einerseits echte Basisdemokratie, andererseits paradox: Bei der SPD durfte jedes Mitglied den Kandidaten für den Posten des Ministerpräsidenten mitwählen, aber auf unterer Ebene wird dieses Prinzip ausgehebelt.