Hesebeck Home Company präsentiert Gesellenstücke der diesjährigen Absolventen

Henstedt-Ulzburg. Der 25-jährige Jan Rakowski aus der Gemeinde Oering hat ganz offenbar ein Faible für moderne Möbel. Sein Gesellenstück jedenfalls, das der Jung-Tischler den Prüfern präsentierte, hat schon einen gewissen Schick: Sein Sideboard besticht nicht nur durch einen perfekt weißen Lackanstrich, sondern auch durch eine feine LED-Lichtleiste. Der Oeringer hängt allerdings gar nicht sonderlich an seinem Abschlusswerkstück. "Wer Interesse an dem Teil hat, der darf es gern kaufen", sagt er.

Ganz anders Sebastian Schröder: Er will sich auf keinen Fall von seinem Gesellenstück trennen. "Das stelle ich mir als TV-Schrank in meine erste Wohnung", sagt der 19-Jährige aus Quickborn, der in Henstedt-Ulzburg bei der Müller-Tischlerei gelernt hat.

Die beiden jungen Männer gehören zu den diesjährigen jungen Gesellen, die von dem Obermeister des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks, Tischlerinnung für den Kreis Segeberg, Wolfgang Tödt, jetzt freigesprochen wurden.

Unter den Nachwuchs-Tischlern ist auch eine junge Tischlerin: Mehr als hundert Stunden hat Janina Horn an ihrem Gesellenstück gearbeitet. Die 24-Jährige, die ihre Abschlussprüfung nach drei Lehrjahren in Ellerau erfolgreich meisterte, fertigte eine historisch anmutende Schulbank komplett aus Eiche, kombiniert mit Elementen wie Linoleum und modernen Tischleuchten.

Wolfgang Tödt, seit 14 Jahren für die Abschlussarbeiten der Tischler zuständig, freut sich zwar über die Qualität der Gesellenstücke, doch er findet auch mahnende Worte: "Wir haben bedenkliche Nachwuchssorgen im Tischlerhandwerk. Waren es vor Jahren noch bis zu 30 junge Absolventen, so sind Klassen mit bis zu zwölf Schülern heutzutage eher die Regel", sagt er.

Um die Fertigkeiten des Nachwuchses besser in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, hatte sich Werner Hesebeck mit seiner gleichnamigen Stiftung bereit erklärt, die diesjährige Gesellenprüfung in Henstedt-Ulzburg bei der Hesebeck Home Company abnehmen zu lassen.

Werner Hesebeck selbst war am Prüfungstag von Janina Horns Schulbank nicht mehr wegzubekommen, so sehr hat dem Senior das Werkstück der Gesellin gefallen. "Zeigen Sie einmal Ihre Hände", forderte er die junge Frau auf. "Die sehen ja gar nicht wie Tischlerhände aus. Ich habe großen Respekt vor dem, was Sie damit geleistet haben", lobte er die Hamburgerin. Seine Stiftung stellt den besten Absolventen einen Geldbetrag "als Motivationsschub" (Hesebeck) zur Verfügung.

Noch bis Montag, 25. Juli, können die Gesellenstücke bei der Hesebeck Home Company an der Gutenbergstraße in Henstedt-Ulzburg begutachtet werden (montags bis freitags von 9.30 bis 19 Uhr, sonnabends bis 18 Uhr). Und wer weiß: Vielleicht findet sich ja auch ein Käufer für das Sideboard von Jan Rakowski.

Weitere Informationen über den Beruf des Tischlers gibt es bei der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein, Hamburger Straße 24, 23795 Bad Segeberg, Telefon 04551/996 80, E-Mail info@handwerk-mittelholstein.de , www.handwerk-mittelholstein.de