Vom 13. bis 19. Juni zeigen über 180 Künstler, was sie können. Die dritte Kunst- und Kulturwoche Henstedt-Ulzburg bietet 90 Veranstaltungen an ungewöhnlichen Orten. Schwerpunkte sind zwei Hoffestivals

In sieben Tagen 90 Veranstaltungen: So viel Kultur hat Henstedt-Ulzburg zu bieten. Pfingstmontag, 13. Juni, beginnt die dritte Kunst- und Kulturwoche Henstedt-Ulzburg (KuKuHU), in der viele Kulturschaffende einen Überblick ihres Könnens bieten. Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Wanderungen, Festivals und vieles mehr werden bis zum 19. Juni geboten - und das an oft ungewöhnlichen Orten. 87 Einzelkünstler oder Künstlergruppen beteiligen sich an dem Mammutprogramm. Über 180 Veranstaltungen werden innerhalb dieser Woche angeboten. Da fällt die Auswahl nicht leicht. Und auch das ist etwas Besonderes: Für keine einzige Veranstaltungen wird Eintrittsgeld erhoben.

Aus der Idee, in einem konzentrierten Programm möglichst vielen Künstlern aus dem Ort eine Plattform zu bieten und möglichst vielen Bürgern einen Überblick über das kulturelle Angebot zugeben, ist inzwischen eine feste Einrichtung geworden. Immer mehr Kunstschaffende trauen sich, mit ihren Werken an die Öffentlichkeit zu gehen. Aus der leichten "Wuselei", bei der leicht der Überblick verloren gehen konnte, ist jetzt eine straffe Einheit geworden: Aus dem großen Angebot können sich Interessierte genau das heraussuchen, was ihnen zusagt. Oder einfach mal irgendwo hineinschnuppern und neue Anregungen holen. Manchmal kommt die Kunst auch unverhofft daher: Beim Einkaufen zum Beispiel werden Kunden mit Kunstwerken konfrontiert. So kommt die Kunst zum Bürger.

Andersherum geht es natürlich auch. "Durch Ausstellungen und Veranstaltungen soll die künstlerische und kulturelle Vielfalt unseres Ortes aufgezeigt werden. Vielen Menschen wird so der Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht." Das ist ein Credo der Veranstalter. Ein anderes: "Kunst soll von elitären Räumen befreit werden, daher wird Kunst auch an ungewöhnlichen Orten vorgestellt." Zum Beispiel in einer Scheune, auf einer Kompostanlage oder einer Fleischerei.

Die Orientierung ist auf mehrfache Weise möglich. Einerseits gibt es eine Gesamtveranstaltungsübersicht mit allen Einzelterminen und allen wiederkehrenden Terminen. Es gibt nach Datum sortierte Hinweise, nach Ortsteilen und nach Kunstsparten. So soll möglich sein, sich selbst einen Überblick zu verschaffen und die passenden Angebote herauszusuchen.

Ein Schwerpunkt ist natürlich die Musik. Das Spektrum reicht von Blues über Pop bis hin zu Chorgesang, Klassikkonzert und Rock. Neu dabei in diesem Jahr ist unter anderem das "Trio Trimando", das am Montag, 14. Juni, um 20 Uhr in Bootjers Zeche einen Abend von Klassik bis Folklore bietet. Im Eiscafé Venezia startet an diesem 13. Juni der erste italienische Abend der "KuKuHU". Hier tritt um 19.30 Uhr "Mauro" auf, der mit Gitarrenbegleitung italienische Lieder schmettert und zu einem italienischen Büfett einlädt. Das diesjährige Abschlusskonzert der Kunst- und Kulturwoche wird am Sonntag, 19. Juni, von Theresa Schnabel an der Geige und Kai Schnabel am Klavier in der Kulturkate gegeben (17 Uhr).

Zwei Schwerpunkte sind die Eckpfeiler des Programms: Das Kunst- und Kulturfestival auf dem Hof Hörnerkamp im Ortsteil Henstedt, Hörnerkamp 11, und das Haidbargfestival auf dem Gelände der Kompostieranlage Op'n Haidbarg am Sonnabend, 18. Juni. Auf dem Hof Hörnerkamp wird täglich in komprimierter Form alles geboten, was es an Kunstformen in Henstedt-Ulzburg gibt. Der Hof wird ein Treff- und Austauschpunkt für kreative Menschen aus allen Bereichen. Von Freitag, 17. Juni, bis Sonntag, 19. Juni, wird der Hof Hörnerkamp zum Mittelpunkt außergewöhnlicher Handwerkskunst: Hier treffen Menschen aufeinander, die sich unterschiedlich kreativ bestätigen. Mit dabei ist unter anderem Michael Schötter, der in Nahe eine Schmiede betreibt. Der international renommierte Diplom-Designer und Schmiedemeister Alfred Bullermann aus Friesoythe ist sein Lehrherr in Sachen Schmiedekunst und immer noch sein Mentor. Jörn Dackow, Brillenmacher und Augenoptikermeister, stellt individuelle Brillen in natürlichen und edlen Materialien her.

"Die Vielfalt ist gegeben mit Künstlern, die sich der Glasperlenkunst, Töpferei, Keramik oder Metallkunst verschrieben haben", erklärt Claudia Ipsen, die als Organisatorin für Kunsthandwerk die Veranstaltungen für die KuKuHU auf dem Hof Hörnerkamp zusammen gestellt hat.

Das Haidbargfestival wird ein Familientag mit vielen Aktivitäten für Jung und Alt. Das musikalische Angebot reicht vom gemeinsamen Singen unter der Leitung der Musikschule Henstedt-Ulzburg bis hin zu Grunge-Rock- und Southern-Rock-Konzerten am Abend. Dazwischen gibt es zum Beispiel Vorführungen (Holzskulpturen mit der Kettensäge), das gemeinsame Erstellen einer Naturbildcollage und begleitete Radtouren durch die Oberalsterniederung, die Strecken von zehn Kilometern nicht übersteigen sollen.

Hinter all diesen Angeboten und Einzelveranstaltungen stehen Henstedt-Ulzburger Vereine, die es seit Jahren gewohnt sind zu organisieren. Die Radtouren zum Beispiel werden von der Fahrradgruppe "Heiße Speiche" des Vereins "BürgerAktiv" veranstaltet.

Eröffnet wird die Kunst- und Kulturwoche in Henstedt-Ulzburg Pfingstmontag um 10.30 Uhr in der Götzberger Mühle.