Im Norderstedter “Music Star“ geben zurzeit die Handwerker den Ton an. Am Sonnabend soll hier aber schon wieder Livemusik gespielt werden.

Norderstedt. "Bob the Builder" tritt nicht im Norderstedter "Music Star" auf. Bei den fleißigen Handwerkern, die zuletzt nach Feierabend bis tief in die Nächte in dem kleinen Club am Harksheider Markt werkelten, gilt aber die (Durchhalte-)Parole des Baumeisters: "Yoh, wir schaffen das!" Wolfgang Sedlatschek, "Music Star"-Mastermind, und seine freiwilligen Mitstreiter aus den Reihen des Vereins "Musik Werkstatt" arbeiten gegen die Uhr: Wo am Sonnabend, 12. März, pünktlich ab 20 Uhr wieder Livemusik vom Feinsten erklingen soll, geben derzeit noch Akkuschrauber und Bohrmaschinen den Ton an.

"Irgendwie schaffen wir das schon", gab die zehnköpfige Schrauber-Crew am Mittwochabend als gemeinsame Losung aus, "sonst wird es eben ein Baustellenkonzert". Zu diesem Zeitpunkt herrschte in dem kleinen Konzertraum am Marktplatz 11 noch das ganz große Umbauchaos. Überall Werkzeug, überall Kabelage - und die nackte Bühne bis zu ihren technischen Innereien geöffnet.

Den "Music Star"-Machern, die bekanntlich seit Jahren hochklassige Musiker vor allem auch aus den USA und Kanada zu Live-Auftritten nach Norderstedt holen, bleibt angesichts eines knappen finanziellen Budgets gar nichts anderes übrig, als den Bühnenneubau in Eigenarbeit zu leisten. Dennoch wird die Verbesserung der zuvor bereits sehr aufwendigen Elektronik kräftig zu Buche schlagen. Wolfgang Sedlatschek spricht von mehreren Tausend Euro. Deshalb ruft der Verein "Musik Werkstatt" auch alle Fans handgemachter Musik nicht nur dazu auf, die vielen Konzerte in den kommenden Wochen zahlreich zu besuchen, sondern vielleicht sogar eine Extraspende zu geben. So wie es Immobilienmakler Thorsten Hausmann just getan hat, der den "Music Star" mit 1000 Euro unterstützt.

Innerhalb von knapp drei Wochen wurden im "Music Star" mehr als 200 Meter Kabel neu verlegt; mehr als 100 Steckdosen verbaut. Sogar die Schaltpläne wurden von der Gruppe, zu denen auch Elektrik-Profis von Lufthansa Technik gehören, selbst erarbeitet. Unter anderem wurden Stromkreise für Lautsprecher, Scheinwerfer und Videokameras getrennt, wie Vereinsmitglied Thomas Niehausen erläuterte. Das helfe, "Brummschleifen" zu vermeiden. Dank der Vergrößerung der Holzkonstruktion und der Versenkung von Kabeln werde die Bühne "aufgeräumter" und biete etwas mehr Platz für Musiker, Instrumente und Monitore. Last, but not last, so Niehusen, sei die neue Elektrik auch sicherer. Komplett neu angeschafft wird ein Lichtmischpult.

All das soll funktionieren, wenn am Sonnabend die vierköpfige Band "The Rusties" aus Italien den "neuen" Club einweiht. Die "Rusties" spielen vor allem die Musik der Folk-Rock-Legende Neil Young, der sich Bandleader und Journalist Marco Grompi buchstäblich verschrieben hat. Grompi hat bereits diverse Rockbücher verfasst, darunter auch eine Neil-Young-Biographie. "The Rusties" spielen in der Besetzung Gitarre/Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug und treten bereits seit 13 Jahren zusammen auf. Dem norddeutschen Publikum sind die Italiener bekannt vom "Fehmarn Open Air 2010".

Von ganz weit her, nämlich von "down under" kommt Jaimi Faulkner, der am Sonntag, 13. März, ab 20 Uhr im "Music Star" gastiert. Der Komponist, Akustikgitarrist und Sänger gilt als Riesentalent und begabter Entertainer. Seine Musik vermischt Elemente aus Rock, Roots Rock und Soul. Bereits im Alter von erst 21 Jahren hatte Faulkner 2004 sein viel beachtetes Debütalbum "Last Light" herausgebracht. Der Australier spielte bereits mit großem Erfolg im Vorprogramm von Chris Issak, "Men at Work" und den "Holmes Brothers".

Am Dienstag, 15. März, kommt dann ein "Stammgast" in den "Music Star": Ab 20 Uhr steht die US-Amerikanerin Bet Williams auf der Bühne. Zum "Epiphany Project" gehören Pianist John Hodian, Ehemann von Bet Williams, und Weltklasseschlagzeuger Mal Stein. Das "Epiphany Project" intoniert eine einzigartige Mischung aus Weltmusik, Soul, Americana und Klassik. Sängerin Bet Williams begeistert mit ihrer eindringlichen, vier Oktaven umfassenden Stimme.

Trotz des umfangreichen Umbaus gilt im "Music Star" bei allen Konzerten weiter freier Eintritt. Um Spenden für Musiker und Veranstaltungsort wird gebeten. Das aktuelle Konzertprogramm ist nachzulesen im Internet unter www.harksheide.de .