In der Altenpflege droht ein erheblicher Mangel an Fachkräften. Das ist keine neue Erkenntnis. Neu und ausdrücklich zu begrüßen ist aber der Runde Tisch, mit dem Pflegedienste, Heime, Seniorenbeirat, Altenpflegeschule und Sozialausschuss auf lokaler Ebene versuchen gegenzusteuern. Der Fachkräftemangel hat viele Facetten, von der einseitig finanzierten Ausbildungsvergütung über das zum Teil noch schlechte und nicht mehr zutreffende Berufs-Image bis hin zur fehlenden Förderung der Ausbildung durch das Land in Norderstedt. Nur wenn alle Beteiligten die Probleme aus ihrer Sicht benennen, kann wirksam Abhilfe geschaffen werden.

Besonderes Lob hat sich der Norderstedter Seniorenbeirat verdient, hat sich der Beirat doch als unermüdlicher Motor erwiesen, um alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und so eins der in der modernen Kommunikation so häufig beschworenen Netze zu spinnen. Es ist erst einige Tage her, da haben die Seniorenvertreter mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht. Im Vorstand gibt es Streit, drei Mitglieder haben ihre Ämter niedergelegt.

Nun aber beweist der Seniorenbeirat, was er schon angekündigt hat, als es zum Krach kam: Die Arbeit zum Wohl der alten Menschen in der Stadt geht weiter. Natürlich zeigen auch die anderen, die sich an der Norderstedter Pflege-Offensive beteiligen, ein begrüßenswertes Engagement. Denn niemand wird das Riesenproblem, das der Fachkräftemangel offenbart, im Alleingang lösen können.