Fußballtalente haben sich früher auf der Straße entwickelt.

Heute dürfen Kinder dort natürlich nicht mehr mit dem Ball spielen. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn es denn genügend Ausweichmöglichkeiten gäbe. Aber Bolzplätze sind rar, sind eingezäunt und häufig überlaufen. Das ist nur ein Beispiel für die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten, unter denen Kinder leiden.

Überängstliche Eltern, genervte Nachbarn, behördliche Reglementierungen - es gibt viele Gründe, bei Kindern den Spiel- und Sporttrieb zu unterdrücken. Ganz zu schweigen von den sonstigen Möglichkeiten der Ablenkung: Fernsehen, Computer, Spielkonsolen. Wenn die frühkindliche Förderung zur Manie wird und die Kinder verplant werden, kann es angenehm sein, wenn im Rathaus Menschen sitzen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Kindern Bewegung zu verschaffen.

In Henstedt-Ulzburg haben sich die Verwaltung, die Politik und der größte Sportverein des Landes zusammengetan, um etwas Innovatives auf die Beine zu stellen: Der Bewegungskindergarten ist - um im Sportjargon zu bleiben - ein Dreisprung in die richtige Richtung. Kinder, die hier unter Anleitung lernen, sich sportlich zu betätigen, profitieren davon vermutlich ihr ganzes Leben lang. Sie merken, dass Sport, Spiel und Spaß zusammengehören. Der geplante Sportkindergarten wäre dann die ganz große Kür.