Die Profis lobten und dankten den Ehrenamtlern. Die Polizei hat sich aus der Prävention zurückgezogen.

Und da das Land kein Geld habe, werde sich daran auch nichts ändern, sagte Frank Liedtke von der Kripo in Norderstedt. Daher ist es nicht hoch genug zu bewerten, dass Menschen Zeit und Kraft opfern, um aufzuklären und Straftaten vorzubeugen.

Dafür setzen sich inzwischen Norderstedter in unterschiedlichen Projekten ein. Sie stellen sich als Paten für verhaltensauffällige Jugendliche zur Verfügung, informieren Senioren in den Altentagesstätten und nehmen Kontakt zu den Profis auf, wenn Hilfe nötig ist. Dort finden sie immer ein offenes Ohr, sodass sich seit der Gründung des Kriminalpräventiven Rates 1995 eine Kooperation entwickelt hat, die Erfolge vorweisen kann.

Das liegt natürlich auch daran, dass Mitarbeiter des Jugendamtes und anderer Behörden, Polizisten, Sozialpädagogen und andere, die hauptberuflich mit aggressivem Verhalten befasst sind, nicht auf die Stechuhr gucken und sich über die vorgeschriebene Arbeitszeit hinaus engagieren. So haben engagierte Laien zusammen mit den engagierten Profis ein effektives Netz gegen aufkeimende Gewalt auf der einen und Bedrohungs- und Unsicherheitsgefühl auf der anderen Seite gesponnen.

Nun sollte niemand die vielen Initiativen und die Erfolgsaussichten ehrenamtlichen Handelns überbewerten. Fest steht aber nach Aussage der Kripo: Die Jugendkriminalität in Norderstedt geht zurück.