Die Kinder- und Jugend-Musikakademie der Musikschule führt “Emil und die Detektive“ im Festsaal am Falkenberg. Darsteller ernten viel Applaus.

Norderstedt. Da steht er nun, dem Heulen nahe. Doch ein echter Junge aus Neustadt heult nicht! Nicht einmal, wenn ihm in einer Großstadt wie Berlin 140 Mark geklaut werden. Zum Glück ist Emil taff und trifft auch gleich auf Gustav mit der Hupe. Der trommelt seine Freunde zusammen. Gemeinsam geben sie die "Parole Emil" aus und gehen auf Diebesjagd.

Ein turbulentes Spiel stellte die Kinder- und Jugend-Musikakademie der Musikschule Norderstedt auf die Bühne des Festsaals am Falkenberg, und das in der Schulzeit. Bei der Premiere wurden die Kids umjubelt, die sich mit zwei Zugaben bedankten.

Welch ein Einsatz für nur vier Aufführungen, und das in zwei Besetzungen, ausgenommen die Hauptrollen. Mehr als ein Jahr lernten 34 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren Texte, probten Szenen und Tanz, Zusammenspiel, rasante Auf- und Abgänge.

Die Regie dehnte die Diebesjagd auf den Zuschauerraum aus. Bei den Tänzen gab es kaum Konfusionen, Choreografin Silke Ollenburg leistete ganze Arbeit. Regisseurin Silke Ahrens-Rapude widerstand mit ihrer Regie-Assistentin Sabine Koch der Versuchung, das Kindermusical mit Kostümen, Bühnenbild und Requisiten ins Heute zu ziehen und blieb in den 20er-Jahren. Gerade durch diesen zeitlich dokumentierten Abstand wird die Zeitlosigkeit des Stoffes deutlich.

Die Kinder und Jugendlichen brachten Bestes auf die Bühne. Maurice Stenner als Gustav mit der Hupe spielte den vorwitzigen Anführer der Kinderbande mit wunderbarer Natürlichkeit und Direktheit. Milos Milovanovic als Emil Tischbein trumpfte ebenfalls gut auf, konnte sich aber auch zurücknehmen. Larissa Bellwon gab seine Cousine Pony Hütchen kess und fröhlich, Maxi Kaulbars (blaue Gruppe) war ein überzeugender Professor, und Nico Grammersdorf setzte den Dieb verschlagen in Szene. Die Musik machte ein Ensemble unter der Leitung von Frank Engelke mit Dozenten der Musikschule, manchmal etwas zu laut.

Die Jugend-Musikakademie hat mit diesem Stück wieder gezeigt, dass ein außerschulischer Unterricht eine hervorragende Ergänzung zum Schulalltag ist. Im Spiel lernen sie nicht nur Konzentration und soziales Miteinander, sie erhalten auch einen Zugang zu Kunst und Kultur. Wenn die Kinder und Jugendlichen dann noch den Erwachsenen zeigen, wie eine Verstärkeranlage funktioniert, wird auch die nächste Produktion wieder ein Erfolg!