Der Verkauf läuft deutlich besser als erwartet. Die Landesgartenschau in Norderstedt stößt auf starkes Interesse bei Gartenfreunden.

Norderstedt. Noch vier Monate, bis das bestimmende Großereignis des nächsten Jahres in Norderstedt aus der Taufe gehoben wird: Am 21. April öffnet die Landesgartenschau ihre Pforten. Und schon jetzt zeigt sich ein starkes Interesse an der Gartenschau. Der Kartenvorverkauf läuft hervorragend. Mehr als 2000 Dauer- und 6000 Einzelkartenkonnten seit Verkaufsbeginn am 28. Oktober abgesetzt werden. "Das sind deutlich mehr, als wir erwartet haben", sagt Kai Jörg Evers, Geschäftsführer der städtischen Landesgartenschau-Gesellschaft.

Passend zum Veranstaltungsjahr wurde nicht der 2000. Käufer mit Blumen belohnt, sondern der Käufer der 2011. Dauerkarte. Und das war Henrik Liesner, 39, der gleich zwei Dauerkarten im Ticket-Corner auf dem Rathausmarkt kaufte - eine für sich und eine für seine Frau. "Die Pläne versprechen ein tolles Ambiente auf dem Gelände. Wir wohnen gleich um die Ecke und werden sicher so oft es geht hingehen, einen Spaziergang machen, die vielen Attraktionen genießen, uns die Stadt von ihrer blühenden Seite ansehen, uns in die Sonne setzen und einen Kaffee trinken", sagte der Norderstedter, der sich nicht nur über die Karten, sondern auch über den Blumenstrauß freute.

Ein Langzeit-Ticket kaufen sich vor allem Gartenfans aus Norderstedt und Umgebung, die keine allzu weiten Wege zur Gartenschau haben. Mit der für alle 172 Tage gültigen Karte können sie kontinuierlich den Wandel der Natur beobachten, können sehen, wie die Frühblüher langsam verschwinden, wie die bunten Blüten der Narzissen und Tulpen den Sommerstauden Platz machen. Wie die Blätter der Bäume ihre Farbe vom zarten Frühjahrsgrün bis zum herbstlichen Rot und Braun verändern.

"Schon wer sechsmal zum Rundgang durch den Wald- und Feldpark und zu einer Runde um den Seepark startet, fährt mit einer Dauerkarte günstiger", sagt Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote. 99 Euro kostet der unbeschränkte Eintritt, 15 Euro die Tageskarte.

Anteil am bisherigen Verkaufserfolg haben nicht nur Einzelkäufer. "Einige Unternehmen haben größere Kartenmengen geordert, um sie an ihre Mitarbeiter zu verschenken", sagte Geschäftsführer Evers. Der unerwartet gute Start zahlt sich auch finanziell aus. Bis zum Jahreswechsel hatte die Landesgartenschau mit Einnahmen von rund 80 000 Euro gerechnet. "Diese Summe haben wir deutlich überschritten", sagt Evers, der genaue Zahlen nicht nennen will.

Momentan braucht es allerdings viel Fantasie, sich in Harksheide blühende Landschaften vorzustellen. Der Winter hat auch das 72 Hektar große Gartenschau-Gelände fest im Griff. "Frost und Schnee treffen uns allerdings nicht ganz so hart, weil die Blumenzwiebeln und die Stauden längst in der Erde sind", sagt Evers. Schwieriger wird es da schon, jetzt Bäume zu pflanzen. Aber auch das funktioniert. Bohrer entfernen den frostigen Boden, die Wurzeln kommen ins Erdreich und werden mit einem angewärmten Spezial-Granulat fixiert.

Aufwendiger wird es da schon für die Hochbauer, die die Potenberg-Ruine in das Kulturwerk verwandeln. Da müssen beispielsweise Schutzfolien an die Fenster geklebt werden. Das funktioniert aber nur bei mindestens fünf Grad plus. "Der Bau muss eingerüstet und mit Planen abgehängt werden, damit wir die nötige Wärme erzeugen können", sagt der Oberbürgermeister. Hält die Kaltperiode ähnlich lange an wie im vergangenen Jahr, werde es schwierig, Rasen zu säen. Lücken müssten da eventuell mit Rollrasen geschlossen werden.

Doch die Kälte bringe auch Vorteile: "Die großen Maschinen wie Bagger und Raupen können übers Gelände fahren, ohne im Matsch zu versinken und Furchen in die Erde zu ziehen", sagt Grote, der bisher gelassen aufs Thermometer blickt. Wenn die Temperaturen allerdings im März noch immer unter dem Gefrierpunkt liegen, dürfte sich seine Laune verschlechtern. "Der Landschaftsplaner hat uns gesagt, dass er rund drei frostfreie Wochen braucht, um die Restarbeiten rechtzeitig zum Start der Gartenschau zu erledigen", sagt der Verwaltungschef, der in jedem Fall das vorgesehene Budget für die Gartenschau einhalten will. Die Kosten sind mit rund acht Millionen Euro kalkuliert. "Wenn wir jetzt durch den Winter mehr Geld ausgeben, müssen wir das an anderer Stelle eben einsparen", sagt der Oberbürgermeister.

Karten für die Landesgartenschau gibt es neben dem Vorverkauf im Ticket-Corner auf dem Rathausplatz und im Arriba-Erlebnisbad sowie über den Online-Ticketshop unter www.landesgartenschau-norderstedt.de . Als erste Gartenschau in Deutschland bietet die Landesgartenschau Norderstedt einen Webshop mit Print-at-home-Ticket. Jeder kann bequem und schnell im Internet seine Tageskarte oder einen Dauerkarten-Gutschein kaufen und direkt zu Hause ausdrucken.