Drei Jahre nach Gründung des Verbundes wird die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Vor allem Norderstedt und Henstedt-Ulzburg profitieren

Norderstedt/Henstedt-Ulzburg. Drei Jahre nach Gründung wird die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben: Nordgate entwickelt sich immer mehr zu einem Renner. Seit Januar 2008 haben bereits fast 500 Firmen angefragt. Nicht immer, aber oft ist es zu Vertragsabschlüssen gekommen. Profitiert haben davon vor allem Norderstedt und Henstedt-Ulzburg, aber auch in den anderen beteiligten Orten herrscht eine rege Nachfrage.

Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt, Neumünster und Quickborn sind die Orte, die sich vor fast drei Jahren zu dem Verbund Nordgate zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Gewerbeflächen anzubieten. Eine Million Quadratmeter Gewerbefläche haben die sechs Kommunen aufzubieten, weitere Flächen können ausgewiesen werden. Dem Beispiel dieser Region wollen jetzt auch andere Regionen in ganz Deutschland folgen. Auch im Kreis Pinneberg wird mit einem Zusammenschluss von mehreren Ortschaften entlang der A 23 geliebäugelt. Die Kommunen von Halstenbek bis Itzehoe, einschließlich Rellingen, Pinneberg, Tornesch, Uetersen, Barmstedt und Elmshorn, gaben bekannt, dass sie fortan als Westgate dem Nordgate das Wasser abgraben wollen.

Am stärksten profitiert hat Norderstedt: Seit 2008 hat es hier 206 Anfragen von Unternehmen aus ganz Deutschland gegeben. Neumünster hatte 114 Anfragen. Dann folgt bereits Henstedt-Ulzburg mit 100 Anfragen. Kaltenkirchen kann 33 Anfragen verzeichnen, Quickborn 20, Bad Bramstedt sechs. Die geringe Zahl der Anfragen in Bad Bramstedt ist allerdings auf die derzeit noch geringen Bestand an Gewerbeflächen zurückzuführen.

Realisiert wurden bisher 71 Gewerbeansiedlungen (Stand 20. September 2010). Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister Torsten Thormählen, der die Nordgate-Entwicklung bis vor einem halben Jahr als Norderstedter Stadtrat verfolgen konnte, hält das Modell denn auch für außerordentlich gut. "Nordgate ist ein Erfolgsmodell", sagt der neue Bürgermeister der Großgemeinde, die von dem Verbund außerordentlich stark profitiert. Wie stark tatsächlich, das zeigt sich an der Statistik. Von den 71 Firmenansiedlungen entfallen 15 auf Henstedt-Ulzburg, 18 auf Norderstedt.

In Henstedt-Ulzburg verhandelt Manja Biel, im Henstedt-Ulzburger Rathaus für die Wirtschaftsförderung zuständig, derzeit noch mit 39 Firmen. "Das ist eine Menge." Die Bewertung der Gewerbeansiedlungen wird in den Nordgate-Orten unterschiedlich gehandhabt. Während in Norderstedt eine eigene Entwicklungsgesellschaft für die Gewerbeansiedlung tätig ist (EGNo), wurde im Henstedt-Ulzburger Rathaus eine eigene Stabsstelle geschaffen. In Kaltenkirchen hingegen wird die Gewerbeansiedlung vom Stadtkämmerer nebenbei erledigt. Wie stark die Bemühungen sind, lässt sich an den Ansiedlungsergebnissen in den einzelnen Orten ablesen.

Favorit vieler Unternehmen ist derzeit Henstedt-Ulzburg. Während Norderstedt mit der Nähe zu Hamburg mit seinem Flughafen und Hafen punkten kann, lockt Henstedt-Ulzburg mit günstigeren Grundstückspreisen und Gewerbeflächen in unmittelbarere Autobahnnähe. Direkt am Autohof haben sich mit Caterpillar, dem Volvo-Truck-Center Uhl und dem namhaften Reitsportcenter Kramer, das hier am 10. März 2011 eröffnet, drei bedeutende Unternehmen niedergelassen. In der Nähe des Autohofes sind weitere 7,6 Hektar Gewerbefläche im Bereich des Gewerbegebietes "Langes Stück" sofort verfügbar. Bis zum Heideweg sollen weitere Flächen ausgewiesen werden. Insgesamt 14,4 Millionen Euro wird die Gemeinde für die Erweiterung der Gewerbefläche inklusive der notwendigen Ausgleichsflächen ausgeben. Davon entfallen alleine acht Millionen Euro auf den Grunderwerb. In unmittelbarer Autobahnnähe entsteht hier in den nächsten Jahren das größte zusammenhängende Industriegebiet im Kreis Segeberg.