Das Städtebündnis an der A 7 hat jetzt in den Nachbarkreisen Pinneberg und Steinburg Konkurrenz

Norderstedt/Pinneberg. Der Zusammenschluss "Nordgate", in dem sich das wirtschaftlich starke Norderstedt zusammen mit anderen Städten und Gemeinden entlang der Autobahn 7 auf dem nationalen und internationalen Markt präsentiert, sorgte bei denen, die nicht dabei sind, für Handlungsdruck. Was die können, können wir auch, sagten sich deswegen nun die Städte und Gemeinden entlang der Autobahn 23 im Kreis Pinneberg. Nun gaben die Kommunen von Halstenbek bis Itzehoe, einschließlich Rellingen, Pinneberg, Tornesch, Uetersen, Barmstedt und Elmshorn, bekannt, dass sie fortan als "Westgate" dem "Nordgate" das Wasser abgraben wollen.

Erste gemeinsame Aktion des "Westgate" ist die Teilnahme und Organisation der "Business-to-Dialog"-Messe ("b2d") am 2. und 3. Februar 2011 in der Messehalle in Hamburg-Schnelsen. Das haben sich die West-Kommunen auch beim Nachbarn abgeschaut, denn der "Nordgate"-Verbund hatte kürzlich etwa 100 Firmen zur ersten b2d-Messe nach Norderstedt gelockt. "Bislang ist ,Nordgate' praktisch konkurrenzlos", sagt Thomas Becken, Wirtschaftsförderer von Elmshorn und Initiator dieser neuen Initiative. "Wenn sich nun Städte entlang der A 23 zusammentun, ist das ein ganz anderer Schnack. Da wird auch ,Nordgate' plötzlich aufmerksam auf die A 23 schauen."

Das Städtebündnis ,Nordgate' wirbt für sich als zweitgrößter Wirtschaftsstandort in Schleswig-Holstein. Da könnte ein kreisübergreifender Verbund entlang der A 23 mit seiner Bevölkerungszahl und seiner Wirtschaftskraft ohne Weiteres mithalten.

Rund 200 000 Menschen leben in den acht genannten Städten. Mit Pinneberg und Itzehoe tun sich hier nicht nur zwei Kreisstädte zusammen. Sie haben mehr Einwohner und Unternehmen in ihren Stadtgrenzen als es Quickborn, Bad Bramstedt und Kaltenkirchen auf der anderen Seite haben. Die aktuelle Statistik der HSH-Nordbank weist fünf der 14 umsatzstärksten Unternehmen des Landes Schleswig-Holstein im Kreis Pinneberg aus. Davon liegen die Mineralölgesellschaften Orlen (2,5 Milliarden Jahresumsatz, Rang 2) und Deutsche Tamoil (1,65 Milliarden, Rang 6) sowie Autoliv in Elmshorn (816 Millionen Euro, 14) an der A 23, und nur der Energieversorger E.on Hanse in Quickborn (1,4 Milliarden Euro, Rang 7) befindet sich an der A 7.

Auch die kleinen Orte haben großes Potenzial. Barmstedts Wirtschaftsförderer Wolfgang Heins: "Noch nimmt kaum einer das kleine Barmstedt wahr. Wenn die A 20 kommt, werden die Karten neu gemischt." Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WEP) des Kreises Pinneberg arbeitet gerade an einer Studie über Wachstumspotenziale im Unterelberaum nach dem Bau der A 20. WEP-Chef Harald G. Schroers: "Die A 23 wird von einer reinen Pendler- und Ferienautobahn auf einmal Bestandteil des internationalen Verkehrswegenetzes."