Das haben die Schall-Messungen an der Poppenbütteler Straße ergeben

Norderstedt. LOA 5D hat die Feuertaufe bestanden. Das Kürzel steht für lärmoptimierter Asphalt mit einem Korngrößengemisch von 0 bis 5 Millimeter nach Düsseldorfer Rezeptur. Genau diese Mischung hat die Stadt auf der Poppenbütteler Straße zwischen Segeberger Chaussee und Tangstedter Landstraße auf einer Länge von 32 Metern eingebaut. Im Herbst wurde gemessen, ob der leise Asphalt den Lärm wirklich reduziert. "Und wir können sagen: Die Rollgeräusche der Reifen sind deutlich leiser", sagt Anne Ganter vom Fachbereich Umwelt im Norderstedter Rathaus, die sich darum kümmert, dass der Lärmminderungsplan in Norderstedt realisiert wird.

Die Geräusche von Pkw-Reifen lägen um drei bis vier Dezibel (dBA) niedriger als vor dem Einbau des neuen Fahrbahnbelages, bei den Lkw-Reifen betrage die Lärmminderung zwei bis drei Dezibel. "Das klingt zwar nach wenig, entspricht aber einer Halbierung der Verkehrsmenge. Das Ergebnis liegt sogar leicht über den Erwartungen", sagt Anne Ganter, die ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich nicht um Flüsterasphalt handele. Diese Asphaltart, die im Unterschied zu LOA 5D offenporig sei, werde vornehmlich auf Autobahnen und Bundesstraßen eingebaut. Flüsterasphalt entwickele seine stark lärmdämpfende Wirkung erst bei Geschwindigkeiten von mindestens 80 Stundenkilometern. Der Einbau sei sehr teuer, der Pflegeaufwand hoch.

Für Geschwindigkeiten zwischen 40 und 60 km/h wie auf den Straßen im Stadtgebiet sei der lärmoptimierte Asphalt der ideale Lärmminderer. "Das Rollgeräusch der Reifen ist bei Pkw ab 40 km/h und bei Lkw ab 60 km/h stärker als das Motorengeräusch, sodass hier LOA 5D seine volle Wirkung entfalten kann", sagt Anne Ganter.

Die Stadt Düsseldorf hat die Mischung in Zusammenarbeit mit der Uni Bochum entwickelt, sie wird direkt unter der Fahrbahnoberfläche in 2,5 bis drei Zentimetern Tiefe eingebracht. LOA 5D eigne sich daher auch, um die Deckschicht zu erneuern. Die Mischung müsse allerdings sehr sorgfältig eingebaut werden.

Die Kosten für den leisen Asphalt auf der Poppenbütteler Straße liegen bei 120 000 Euro, allerdings einschließlich Nebenarbeiten wie Sielsanierung. "Der leise Asphalt, den wir auch an der Kreuzung Friedrichsgaber Weg/Stettiner Straße eingebaut haben, ist nur fünf bis zehn Prozent teurer als der herkömmliche", sagt Anne Ganter. Wenn Fahrbahndecken von viel befahrenen Straßen erneuert werden, soll der neue Belag zum Zuge kommen.