Mitglieder vom Naturschutzbund aus Norderstedt sorgen für eine saubere Touristenattraktion in Henstedt-Ulzburg

Henstedt-Ulzburg/Norderstedt. Als die Mitglieder des Naturschutzbundes, Ortsgruppe Norderstedt, gestern Morgen mit Schaufeln, Harken, Schubkarren und Gummistiefeln anrückten, bekamen sie einen Hinweis aus erster Hand über die Bedeutung der Alsterquelle: Eine Wandergruppe aus Bremen hatte sich auf den Weg nach Henstedt-Ulzburg gemacht, um hier die Quelle und die Oberalsterniederung zu erkunden. Die Nabu-Herren aus Norderstedt freuten sich, dass sie mit den Damen und Herren der Wandergruppe ins Gespräch kamen, und machten sich anschließend eifrig an die Arbeit: Zum zweiten Mal verbrachten sie einen Vormittag an der Alsterquelle, um sie zu reinigen.

Die Alsterquelle im Ortsteil Rhen gehört zu den Besonderheiten in Henstedt-Ulzburg: Sie ist ein beliebter Touristentreffpunkt und beschert der Gemeinde einen überregionalen Bekanntheitsgrad, für den sie kaum einen Finger krumm machen muss. Und so sieht es an der Quelle und der näheren Umgebung leider auch aus. Das Hinweisschild am Quellenweg, ist verschmutzt, steht schief und ist für alle, die sich vom Süden her nähern, kaum noch zu erkennen, weil es zugewuchert ist.

Zwischendurch tauchte ein Frosch auf und beobachtete das Treiben

An der mit einer Steinmauer eingefassten Quelle haben Gemeindearbeiter in guter Absicht den Weg mit einem Blasgerät vom Laub befreit, dabei aber übersehen, dass viele Blätter über die Mauer in den Quellbereich gepustet wurde. "Als wir hier am Morgen ankamen, lag im Quelltümpel ganz viel Laub", sagte Joachim Haase. "Der Weg war frei." Also machten sich die Peter Ahlers, Arno Sagorske, Peter Romann, Kurt Benitz, Helmut Buck und Joachim Haase an die Arbeit: Mehrere Schubkarren mit Blättern fischten sie aus dem Quellbereich. Die Blätter wurden im Wald verteilt. Zwischendurch tauchte ein Frosch an die Wasseroberfläche und beobachtete das Treiben der Männer.

Für die Nabu-Mitglieder aus Norderstedt war der Einsatz an der Alsterquelle eine Ehrensache, mit der sie die Verbundenheit zur Natur ausdrücken wollten. Mit einem Grog belohnten sie sich nach getaner Arbeit.

Vom Hein-Timm-Weg aus geht es ins Naturschutzgebiet Oberalsterniederung

"Es ist uns wirklich wichtig, dass die Alsterquelle ein Schmuckstück bleibt", so Joachim Haase, der auch schon im vergangenen Jahr bei der Verschönerungsaktion dabei war. Die Umgebung der Quelle fanden die Nabu-Mitglieder übrigens in einem durchaus passablen Zustand vor: Zerbrochene Flaschen und andere entsorgte Partyutensilien, die hier im Sommer oft verstreut herumliegen, weil die Holzunterstände und -sitzgruppen an der Quelle gern genutzte Treffpunkte für Gruppen von jungen Leuten sind, entdeckten sie nicht. "Ein oder zwei Flaschen haben wir gefunden, aber das ist ja im normalen Bereich", sagte Peter Ahlers. In den Sommermonaten müssen die Mitarbeiter des Baubetriebshofes der Gemeinde mehrmals in der Woche ausrücken, um auf diesem Gelände die Rückstände nächtlicher Feiern zu beseitigen. Als Ziel für Wanderer und Radfahrer ist die Alsterquelle am Hein-Timm-Weg ein beliebtes Ziel. Aber auch von Busunternehmen aus ganz Norddeutschland wird es gerne als Ziel angeboten. Von hier aus geht es ins Naturschutzgebiet Oberalsterniederung, durch das sich die windungsreiche Alster von ihrer Quelle etwa 20 Kilometer nach Osten bis fast zum Nienwohlder Moor zieht, bevor sie dann nach Süden abknickt. Sollte der direkte Quellbereich, der mit einer Eisenplatte gekennzeichnet ist, von Blättern total verstopft sein, so müssen die Hamburger keine Befürchtungen haben, dass die Binnen- und Außenalster in der Innenstadt zu Parkflächen umfunktioniert werden muss.

Tatsächlich wird das anfängliche Rinnsaal, das kaum als Fluss oder Bach zu erkennen ist, im Laufe der ersten Kilometer durch etwa 20 Zuläufe mit Wasser gespeist. Eine wirkliche Alsterquelle ist deshalb auch nur schwer auszumachen.