2007 hat die Landesregierung das aktuelle Schulgesetz erlassen. Damals wurde Schleswig-Holstein von einer Koalition aus SPD und CDU regiert.

Anfang 2011 soll das Schulgesetz geändert werden. Derzeit regiert eine Koalition aus CDU und FDP. 2011 oder 2012 wird in Schleswig-Holstein ein neuer Landtag gewählt. Was die vorgezogene Wahl erbringt, weiß niemand. Aber nach den bisherigen Erfahrungen ist zu befürchten, dass sich eine neue Landesregierung mit einem vielleicht neuen Bildungsminister ein neues Schulgesetz einfallen lässt. Verlässlichkeit sieht anders aus.

Die zarte Pflanze Bildung ist in Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren arg gerupft worden. Ob in den Kommunen des Landes Gemeinschafts- oder Regionalschulen eingerichtet wurden, hing von den jeweiligen Mehrheiten in den Kommunalparlamenten ab. Völlig konfus waren die Entscheidungen in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg: Geänderte Mehrheiten - und die gab es in Norderstedt so häufig wie Wetterwechsel - brachten jeweils neue Ergebnisse. Jede politische Mehrheit glaubte, die alleinige Weisheit zu besitzen.

Jetzt wird alles wieder auf den Kopf gestellt. Regional- und Gemeinschaftsschulen dürfen verschmelzen. Viele Eltern haben die Einführungen dieser Schularten bis heute nicht verdaut oder durchschaut und schon wird ein Rückzieher gemacht. Das zeugt von Chaospolitik. Für viele Schüler entlastend dürfte hingegen die Wahlmöglichkeit zwischen dem normalen und dem "Turbo-Abitur" sein.