Gut, dass die Stadt kürzlich verkünden konnte, dass die Gewerbesteuer-Einnahmen wieder sprudeln und die Wirtschaftskrise ad acta gelegt werden könne.

Eine 17-prozentige Erhöhung der Bezüge von städtischen Top-Angestellten wäre vor dem Hintergrund weiter sinkender Einnahmen kaum zu vermitteln gewesen. Ganz gleich, wie angemessen und moderat sie ist.

Gerade erst hat Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote gemeinsam mit 15 anderen Kollegen in Berlin die Alarmglocke geläutet und Bund und Ländern klar gemacht, dass den Städten die Einnahmen wegbrechen und immer mehr Aufgaben zuwachsen. Grotes Ansatz in dieser Situation ist es, nicht nur zu sparen, sondern auch in Bereichen zu investieren, in denen die Stadt Geld verdient. Dass er Leute wie Seedorff, Weirich und Gengelbach mit Gehaltserhöhungen unbedingt in Norderstedt halten möchte zeigt, welche Bereiche er dabei meint.

Die Frage, wie angemessen 138 000 Euro für einen Werkleiter sind, bleibt schwer zu beantworten. Die bislang erfolgreichen Werkleiter werden die Gehaltserhöhung hoffentlich als Motivation verstehen, die Mehrausgaben in der Führungsebene (60 000 Euro) durch weitere Umsatz- und Gewinnsteigerungen in ihren Geschäftsbereichen wieder wett zu machen. Vielleicht könne wir schon bei den Jahresberichten für die Jahre 2010 und 2011 erkennen, wie sehr sich die Investition in die drei Herren Seedorff, Weirich und Gengelbach gelohnt hat.