Friedrichsgabes Geschichte ist zwar nicht so alt wie die Garstedts oder Harksheides, dafür aber markant. Der Altonaer Kaufmann und Wohltäter Johann Daniel Lawaetz gründete 1821 an der Quickborner Straße eine Armenkolonie. Weil er das Land vom Dänenkönig Frederik geschenkt bekommen hatte, nannte Lawaetz die Kolonie Friedrichsgabe. Ziel des Gründers war, die Armut in den Städten zu bekämpfen, indem sich Arme durch Landbau ihren Lebensunterhalt erarbeiteten.

Doch Fachleute bezweifelten , dass Arme aus der Stadt den kargen Heideboden kultivieren können. Tatsächlich schafften es die Kolonisten nicht, genügend Futter für das Vieh anzubauen, sodass Dünger zugekauft werden musste. Schon 1823 war die Kasse leer. Der dänische König Frederik IV. sprang in die Bresche und kam persönlich, um den Grundstein für das Schulhaus zu legen.

Nachdem Lawaetz 1826 gestorben war, blieb die Armenkolonie weitgehend sich selbst überlassen. 1838 wurde der Lehrer wegen Trunksucht entlassen. Die Mitglieder der Kolonie-Leitung starben, neue wurden nicht benannt. Zwei Rechtsanwälte der Landdrostei Pinneberg stellten 1856 einen "Zustand der Verkommenheit und gänzlichen Verarmung" fest. 1873 wurde die Armenkolonie offiziell aufgelöst und in eine preußische Landgemeinde umgewandelt.