Mit ihrem Bürgerwindpark haben die Wiemersdorfer ein wahres Vorzeige-Projekt auf die Beine gebracht.

Lob gab es von höchster Stelle, Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie beschrieb das Betreiber-Modell für Windkraftanlagen als vorbildlich.

Die Form der Bürgerbeteiligung ist angesichts massiver und bundesweit zunehmender Proteste wegweisend. Der erfolgreiche Widerstand gegen die geplante Primarschule in Hamburg und erst recht Stuttgart 21 zeigen doch: Wer während der Planungsphase nicht ausreichend und offensiv informiert, muss hinterher in Kauf nehmen, dass sich Betroffene und Projekt-Gegner mit aller Kraft dagegen wehren.

Auch die Wiemersdorfer haben Gegenwind gespürt, allerdings in einer Phase, in der die Pläne für die modernen Windmühlen noch in den Kinderschuhen steckten. Ursprünglich sollte der Bürgerwindpark in Großenaspe entstehen. Doch die Nachbarn waren skeptisch und lehnten ab. Im Heimatort hingegen waren die Initiatoren erfolgreicher, sie lieferten den Wiemersdorfern gute Argumente und zerstreuten mögliche Ängste vor den Dimensionen der Anlagen.

Nun gut, Wiemersdorf ist mit 1600 Einwohner ein gemütlicher, kleiner Ort. Dennoch sollten Verwaltungen und Politiker gerade in größeren Städten und Gemeinden mehr Kraft als bisher aufwenden, um die Menschen einzubeziehen. So können die gewählten Volksvertreter zeigen, wie stark die parlamentarische Demokratie sein kann.