Gemeindepolitiker fassten Grundsatzbeschluss für den Bau eines Einkaufszentrums in Henstedt-Ulzburg

Henstedt-Ulzburg. Der Ortsteil Ulzburg bekommt kein abgespecktes Einkaufszentrum. Die Investoren können ihre Pläne verwirklichen, müssen sich allerdings nach einigen strengen Auflagen der Gemeinde richten. Das ist das Ergebnis der Abstimmungen im Umwelt- und Planungsausschuss. Wahrscheinlich wird im nächsten Frühjahr mit dem Bau des City Centers Ulzburg (CCU) begonnen.

Rund 32 Millionen Euro wollen Peter Skrabs und Karl Will von der W & S Immobilien Gruppe aus Hamburg investieren, um aus dem alten Ulzburg-Center ein modernes Einkaufszentrum zu machen. Nach der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses können sie zwar nicht machen, was sie wollen, aber sie haben weitgehend freie Hand, um ihre Pläne umzusetzen.

Die Gemeindepolitiker befassten sich mit 60 Einwänden, die während der Auslegungszeit des Bebauungsplanes Ulzburg-Mitte im Rathaus eingegangen sind. Ernst genommen wurden alle Eingaben, aber nicht alle fließen in die Änderung des Bebauungsplanes ein.

Einer der wichtigsten Beschlüsse des Ausschusses: Skrabs und Will dürfen ein 15 Meter hohes Einkaufszentrum bauen. Damit setzten sich CDU und SPD durch, die den Argumenten der Investoren folgten. Die plädierten für Großzügigkeit bei einer Deckenhöhe von 6,50 Meter für beide Geschosse. Die WHU wollte das Center in der Höhe dem Nachbargebäude angleichen und auf 11,20 Meter begrenzen. Damit wird das Ulzburg-Center ähnlich hoch wie das City Center Ahrensburg, erhält jedoch kein zweites Obergeschoss, weil unter dem Dach technische Einrichtungen installiert werden sollen. Insgesamt wird das CCU also zweigeschossig, im hinteren Teil zum Kirchenweg hin eingeschossig. Die Landesplanung legt eine Verkaufsfläche von 10 900 Quadratmetern fest, die Investoren wollten 12 500 Quadratmeter.

Festgelegt wurde auch, dass eine Tiefgarage zwingend gebaut werden muss. Ein bisher nicht erkanntes Problem, brachte die WHU zur Sprache: Mit dem Bau des Centers fallen jetzt vorhandene 200 Pkw-Stellplätze weg.

Die Anlieferungen sollen über die Bahnhofstraße erfolgen. Lieferzeiten von 22 bis 6 Uhr und an den Wochenenden sind tabu. Einig waren sich die Fraktionen, dass der Markplatz vor dem Center weitgehend autofrei bleiben soll: Ein Großteil der jetzt vorhandenen Stellplätze soll wegfallen. Die CDU setzte durch , dass die Fassade des Centers durch farbige Flächen aufgelockert wird, nicht durchgesetzt hat sich die WHU mit ihrem Antrag, die Dachfläche, so weit möglich, mit Grünpflanzen zu versehen. Einig waren sich die Politiker darin, dass es neben dem Haupteingang am Marktplatz einen nördlichen Eingang zur Bahnhofstraße geben soll, weil von dort ein Fußweg in das neue Baugebiet am Bahnhof führen wird.

Strittig ist nach wie vor die Verkehrsproblematik, weil niemand genau sagen kann, wie stark das CCU die ohnehin stark belastete Hamburger Trasse beeinträchtigt. Die Politiker fanden eine "elegante" Lösung: Alle Veränderungen im Verkehrsablauf im Bereich des Centers sollen die Investoren bezahlen.

Dieser Punkt bereitet Peter Skrabs und Karl Will Unbehagen, ansonsten aber sind sie "ganz zufrieden". Das Problem mit der reduzierten Verkaufsfläche wollen sie lösen: Zu den 10 900 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen 1600 Quadratmeter Dienstleistungsfläche hinzukommen - darunter fallen zum Beispiel auch Friseursalons. "Um das Obergeschoss interessanter zu machen, wird ein gastronomischer Betrieb mit Blick auf den Marktplatz einziehen", kündigt Peter Skrabs an. Mit senkrechten Schaufenstern wollen Skrabs und Will dem Gebäude im Gegensatz zum Ahrensburger City Center eine vertikale Struktur verleihen.

So geht es weiter: Die beschlossenen Änderungen im Bebauungsplan werden eingearbeitet, Ende des Jahres erfolgt eine neue Auslegung, im Januar wird der Änderungsbeschluss gefasst, den der Gemeinderat bestätigen muss.