Ein kalter Mai und ein verregneter August verhindern Rekordzahlen in den Freibädern

Kreis Segeberg. Spätestens Ende September geht die Freibadsaison im Kreis Segeberg zu Ende. Nach teilweise tropischen Temperaturen im Juni und Juli wurden im August ganz andere Rekorde gebrochen: Noch nie gab es so viel Regen im Hochsommermonat. Die Freibadbetreiber ziehen nun Bilanz nach diesem durchwachsenen Sommer.

"Letztes Jahr hatten wir im August mehr als 20 000 Besucher, dieses Jahr waren es gerade mal 6800", so die Bilanz aus dem Freibad in Bad Bramstedt . Bis zum 30. September bleibt das Freibad noch geöffnet - allerdings mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Nur von 6 bis 7.30 Uhr, von 10 bis 12 Uhr und zwischen 16 und 20 Uhr kann hier weiterhin draußen geschwommen werden.

Im Freibad Ellerau wurden 41 150 Besucher gezählt, immerhin rund 3000 mehr als im Vorjahr. Grund für den Anstieg sind die heißen Tage im Juli. 1460 Besucher lautet der diesjährige Tagesrekord. Das Freibad Ellerau ist noch bis zum 10. September geöffnet.

Kleinkinder hatten am Beckersberg erstmalig freien Eintritt

Im Freibad Beckersberg in Henstedt-Ulzburg gab es dieses Jahr Änderungen in der Satzung. Für einige Besuchergruppen, wie etwa Kleinkinder, wurde kein Eintritt verlangt, die regulären Preise wurden leicht erhöht. Das Konzept scheint aufgegangen zu sein. Sowohl die Besucherzahlen als auch der Umsatz konnten gesteigert werden. 23 000 Besucher kamen dieses Jahr ins Naturbad, ein Anstieg von knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lars Möller von der Gemeinde Henstedt-Ulzburg: "Der Juli hat das reingeholt, was sonst die gesamte Saison bringt". Bis zum 12. September hat der Sommer noch einmal die Chance zurückzukommen - dann schließt das Bad.

Das Arriba-Sommerbad in Norderstedt hat aufgrund des Wetters bereits seit 24. August geschlossen. Die Betreiber haben noch nie einen so schlechten August erlebt. Die Besucherzahlen konnten zwar im Vergleich zum vergangenen Jahr um 10 000 auf 62 800 gesteigert werden, dennoch ist die Stimmung getrübt. Wer trotz kühler Temperaturen draußen schwimmen möchte, muss nun das Hallenbad nutzen, auch dort gibt es ein Außenbecken.

Kaltenkirchen erzielte das drittbeste Ergebnis seit der Eröffnung

Im Warmwasser-Freibad Kaltenkirchen wurde mit 40 000 Besuchern in dieser Saison das drittbeste Ergebnis seit Eröffnung des Bades erzielt - es gab einen Zuwachs von drei Prozent zum Vorjahr. Besondere Tradition hat hier das Frühschwimmen. Rund 40 Frühaufsteher kamen täglich zwischen 6 und 8 Uhr morgens, um etwas für ihre Fitness und Gesundheit zu tun. Holstentherme -Geschäftsführer Christian Haage blickt zufrieden auf die Saison zurück, auch weil die Holstentherme weitaus weniger abhängig ist vom Wetter als die reinen Freibäder: " So hat im Juli das Freibad und im August die Holstentherme als Teil des "Kaltenkirchener Bäderverbundes" profitiert".

Probleme ganz anderer Art hatte das Freibad am Itzstedter See . Nach einem akuten Fischsterben wurde der Badebetrieb für zwei Wochen eingestellt. Erst nach beruhigenden Untersuchungsergebnissen konnte am 6. Juli wieder geöffnet werden. 17 355 Besucher zog es insgesamt in die Badestätte. Das Natur-Freibad hatte in diesem Jahr einige Neuerungen zu bieten: eine Kleinkind-Wasserrutsche und Kleinfeld-Fußballtore für die Kinder und eine 50-Meter-Schwimmbahn für die Sportler.

Die Höchsttemperaturen im Juli lockten täglich zwischen 600 und 700 Besucher

Im Freibad Alveslohe schaut man voller Zufriedenheit auf die Sommersaison zurück. Hier wurde zwar bereits am 29. August abgebadet, die Zahlen stimmen aber trotzdem. Nach einem verzögerten Start im Mai waren es zunächst nur die abgehärteten Frühschwimmer, die bei weniger als 16 Grad Wassertemperatur die Freibadsaison einleiteten. Die Höchsttemperaturen im Juli lockten dann täglich zwischen 600 und 700 Besucher ins Freibad, sodass über die Monate 10 000 Menschen ins Freibad drängten - 4000 mehr als im Jahr 2009.

Der Ansturm brachte den Förderverein Freibad der Gemeinde Alveslohe auf eine Idee: "Wir planen, eine eigene DLRG-Ortsgruppe einzurichten - schließlich benötigte die Bademeisterin in diesem Jahr schon Unterstützung von Rettungsschwimmern", so Hans Hachmann aus dem Vorstand. Für Montag, 13. September, ist deshalb von 19 Uhr an im Bürgerhaus Alveslohe ein Treffen angesetzt. Wenn es eine DLRG-Gruppe geben sollte, sind auch Schwimmkurse in der Gemeinde möglich. Der Förderverein verhandelt bereits mit den umliegenden Hallenbädern, damit die Kurse das ganze Jahr über angeboten werden können.