Große Namen aus der TV-Serienlandschaft, spektakuläre Stunts, viele Pferde: Die Karl-May-Spiele sind populär wie eh und je.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Spiele kamen an zwei aufeinanderfolgenden Jahren mehr als 300 000 Zuschauer. Damit festigen die Indianerspiele ihren Ruf als Tourismusmagnet Nummer eins im Kreis Segeberg. Winnetou und Co. sind ein ernst zunehmender Wirtschaftsfaktor im Kreis Segeberg.

Wie schwierig die Gradwanderung und der Spagat zwischen Kunst und Kommerz ist, zeigte sich in diesem Jahr besonders deutlich: Die Zuschauer strömten, aber noch nie wurde versteckt oder offen so viel Kritik geübt wie an der Inszenierung 2010. Die Zahlen stimmen, aber die Qualität hat gelitten. Die Verantwortlichen können das nicht verdrängen und so tun, als sei alles glatt gelaufen.

Natürlich wird keiner öffentlich das eigene Nest beschmutzen, aber intern muss darüber nachgedacht werden, ob wirklich alles so gleichförmig weiterlaufen kann wie bisher. Sonst könnte der momentane Erfolg der Spiele gleichzeitig der Anfang vom Ende sein. Die Kritiker sollten Gehör finden und nicht als unliebsame Nörgler abgetan werden. Die Geschäftsführerin muss jetzt die entscheidenden Weichen stellen, um die Zukunft der Karl-May-Spiele zu sichern. Wichtig ist Mut für Veränderungen.