Alleine auf dem Dach der Kindertagesstätte Kranichstraße werden 18 000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt

Henstedt-Ulzburg. Unten spielen die Kinder, oben wird Strom erzeugt. Die Solaranlage auf dem Dach der Kindertagesstätte Kranichstraße in Ulzburg-Süd ist nach der Anlage auf dem Kindergarten Beckersbergstraße die zweite der Genossenschaft Sonnenkraftwerk Henstedt-Ulzburg, die Strom produziert.

In den nächsten Tagen gehen die Solaranlagen auf dem Schulzentrum Maurepasstraße und der Realschule Rhen ans Netz. Die installierten Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtfläche von 2443 Quadratmetern haben ein Investitionsvolumen von einer Million Euro. Alleine die Anlage auf dem Kindergarten Kranichstraße hat eine Leistung von 21,6 Kilowatt - das entspricht 18 000 Kilowattstunden im Jahr.

Im zweiten Bauabschnitt kommen Anlagen auf die Dächer der Olzeborchschule und der Grundschule Ulzburg. Gesamtfläche 1120 Quadratmeter, 140 Kilowatt.

Henstedt-Ulzburg wird zum Vorbild für andere Gemeinden

Die größte Bürgersolaranlage in der Metropolregion Hamburg scheint ein großer Erfolg zu werden. "Diese Anlage ist ein Meilenstein für die Region", sagt Projektleiter Thomas Leidreiter, Betreiber des Solarzentrums Norderstedt und ehrenamtlicher Vorstand für die Genossenschaft Sonnenkraftwerk Henstedt-Ulzburg. "Henstedt-Ulzburg erreicht damit nicht nur seine Klimaschutzziele, sondern wird auch zum Vorbild für die umliegenden Gemeinden und Städte."

Das Investitionsvolumen in einer Gesamthöhe von einer Million Euro wird zu 20 Prozent aus dem Eigenkapital der Genossenschaftsmitglieder und zu 80 Prozent von der Raiffeisenbank Bad Bramstedt/Henstedt-Ulzburg finanziert. Das Gesamtvolumen des Eigenkapitals entspricht 640 Anteilen zu je 500 Euro, von denen nur noch wenige zum Verkauf stehen.

610 Anteile wurden nach Angaben von Thomas Leidreiter bereits vergeben. Insgesamt haben sich 150 Personen und Unternehmen aus Henstedt-Ulzburg und Umgebung um rund 1000 Anteile beworben.

"In wenigen Tagen werden vermutlich alle Anteile vergeben sein", sagt Leidreiter, der von diesem Ansturm ebenso überrascht ist, wie die anfangs skeptische Raiffeisenbank. Die Genossenschaftvorstände Thomas Leidreiter und Thomas Raab beginnen in Kürze mit der Zuteilung der Anteile. Alle Mitglieder erhalten im Laufe des Augusts eine Bestätigung und werden über das weitere Vorgehen informiert. Wer sich jetzt noch um Anteile bemühen will, bekommt Beitrittserklärungen im Rathaus Henstedt-Ulzburg beim Energiebeauftragten Uwe Husfeld, Zimmer 3.21, oder per E-Mail unter der Internet-Adresse ww.sonnenkraftwerk-hu.de. Nach Eintragung der Genossenschaft plant der Vorstand für Ende September eine Generalversammlung mit allen Mitgliedern. Leidreiter: "Unsere Wirtschaftlichkeitsberechnungen erlauben uns, den Mitgliedern realistische Renditen von bis zu fünf Prozent vorauszusagen."