Öffentliche Verwaltungen sind kein Selbstzweck, sie sind für die Menschen da.

Diese Erkenntnis, die Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote denen neuen Azubis im Rathaus auf den Weg in den Beruf gab, hat zwar noch nicht alle Mitarbeiter erreicht. Noch immer gibt es den Inbegriff des Negativ-Beamten, der immer Recht hat, nicht behelligt werden, in Ruhe seinen Kaffee trinken und vor allem pünktlich Feierabend machen will. Menschen, die was von ihm wollen, stören da nur.

Dennoch ist ein Wandel festzustellen, ziehen Flexibilität, Agilität und Offenheit in die Verwaltungen ein. Verstehen sich immer mehr Mitarbeiter tatsächlich als Dienstleister, die den Menschen in ihrer Stadt oder Gemeinde wirklich helfen wollen. Noch hat dieser neue Mitarbeiter-Typus aber nicht das allgemeine Bewusstsein erreicht, wie eine Umfrage eines Kieler Unternehmens zeigt. Grau und Braun sind die Farben, die die Bürger mit der Arbeit in den Amtsstuben verbinden.

Daher ist es richtig und nötig, dass die Städte, Landkreise und Gemeinden sich zu einer landesweiten Imagekampagne zusammenschließen. Mehr als 100 Berufe bieten die Behörden, kreative, kommunikative und natürlich auch die, die mit "trockenen Zahlen" zu tun haben. Je bunter das Bild von der Arbeit in den Rathäusern wird, desto eher werden die Verwaltungen den Nachwuchs für sich begeistern und die sich schon abzeichnenden Personallücken geschlossen werden können.