NDR-Sommertour zu Gast. Norderstedt gewinnt Stadtwette . Sender wird Medienpartner der Landesgartenschau

Norderstedt. Mit Gartenzwergen kennen sich die Norderstedter bestens aus. Vor allem wissen sie, dass die kleinen knuffigen Kerle nicht nur taugen, um den Vorgarten zu schmücken. Die Männer mit der roten Mütze eignen sich auch prächtig als Wurfobjekte. "Schön am Zipfel packen, dann fliegen sie am besten", riet Jan Malte Andresen den Menschen, die zur Stadtwette auf den Rathausmarkt gekommen waren.

Der NDR machte auf seiner Sommertour durch Schleswig-Holstein Station in Norderstedt. Moderator Jan Malte Andresen, der mit Kollegin Verena Püschel durch den Abend führte, zeigte, worauf es ankam. Die Plastik-Zwerge, von der Volksbank Elmshorn spendiert, mussten in Behälter geworfen werden. Die waren mit unterschiedlichen Punkezahlen nummeriert. Wer das orangefarbene Gefäß in der Mitte traf, verschaffte der Stadt 50 Punkte. Für Treffer in die anderen beiden Tonnen gab es zehn bzw. einen Punkt.

15 Minuten hatten die Norderstedter Zeit, um 2011 Punkte zu erzielen - die Zielzahl ist das Jahr, in dem die Landesgartenschau in Norderstedt mehr als 600 000 Besucher anlocken will. Der NDR ist Medienpartner der Landesgartenschau. "Wir werden helfen, die Landesgartenschau weit über Norderstedt hinaus bekannt zu machen", sagte Volker Thormählen, Programmchef des Senders. Da hat sich die Landesgartenschau-Gesellschaft einen starken Partner ausgesucht. Der NDR hat die Marktführerschaft im Norden übernommen. Laut Media Analyse hören bundesweit rund 651 000 Hörer die Programme des Senders. Das entspricht einem Marktanteil von 25 Prozent im nördlichsten Bundesland.

Doch der NDR will nicht nur für das Großereignis werben, der Sender wird auch auf dem Gartenschau-Gelände präsent sein. So werden die Besucher in NDR-Liegestühlen im Naturbad entspannen, auch das musikalische Programm wird der Sender mit bestreiten. "Als Gartenschau für die ganze Familie verbindet uns mit dem NDR die gleiche Zielgruppe. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und viele interessante Themen, die wir gemeinsam unseren Besuchern und den NDR-Hörern bieten wollen", sagte Gartenschau-Geschäftsführer Kai Jörg Evers.

Während der Stadtwette wurde die Gemeinsamkeit schon sichtbar. Die drei Elfen, Werbe- und Identifikationsfiguren für die Landesgartenschau, zeigten sich auf der Bühne und verfolgten die Gartenzwerg-Würfe aus unmittelbarer Nähe. Auch Evers und Thormählen demonstrierten die Kooperation. Sie verfolgten die Wette unter einem Schirm. Gerade, als die neue Medienpartnerschaft auf der Bühne verkündet werden sollte, begann es zu regnen. So musste auch Verena Püschel beschirmt werden, als sie von Norderstedt aus live auf Sender ging. Das Schleswig-Holstein-Magazin übertrug die Stadtwette im Fernsehen. "Die moderne Technik macht es möglich. Von hier aus geht das Signal über 36 000 Kilometer ins All und dann via Satellit ins Kieler Studio", sagte Andresen. Allerdings funktionierte die Kommunikation anfangs nur einseitig, wie das Publikum vor dem Norderstedter Rathaus auf der großen Videowand miterleben konnte. Moderatorin Laura Lange blieb zunächst stumm, war dann aber doch zu hören.

Und um 19.35 Uhr hieß es dann: "Top, die Wette gilt." Und schon flogen die Gartenzwerge. Die Norderstedter, die direkt an der Absperrung standen griffen sich einen der 100 Zwerge und zielten auf die Tonnen. Anfangs fehlte noch die Peilung, der Kameramann musste aufpassen, dass er nicht getroffen wurde. Helfer sammelten die Zwerge ein und trugen sie ihn Pappkartons immer wieder zurück zum Abwurfplatz. Mit zunehmender Dauer warfen sich die Norderstedter ein. Kurz vor Ablauf der Zeit tauchte dann die Zahl auf der Videowand auf, auf die alle gewartet hatten: 2011, Stadtwette gewonnen.!

Jan Malte Andresen gratulierte Stadtpräsidentin Kathrin Oehme. Und Kai Jörg Evers verließ erleichtert das Spielfeld. Er musste seinen Anzug nicht gegen einen Ski-Overall tauschen und in Skistiefel schlüpfen, die Skigymnastik als Wetteinsatz blieb ihm erspart. "Ich wusste doch, dass ich mich auf die Norderstedter verlassen kann", sagte der Gartenschau-Geschäftsführer. Dafür mussten die Moderatoren schwitzen. Die beiden zeigten, dass sie nicht nur mit dem Mikrofon umgehen können, sondern auch körperlich fit sind.

Das gilt auch für diejenigen, die danach auf die Bühne kamen und vor allem von jüngeren Musikfans erwartet wurden: Die "Vengaboys" machten kräftig Party, ehe der Stargast des Abends Gas gab. "Ich will Spaß, ich geb' Gas", machte Markus als Sänger der Neuen Deutschen Welle bekannt. Doch an diesem Tag waren die Künstler Nebensache, die Stars waren die Norderstedter, die ihre Wette gewonnen haben.