Wenn ihr am Sonnabend auf dem Norderstedter Rathausmarkt wart, habt ihr die Stadtwette gesehen.

Gartenzwerge mussten in Kunststofftonnen geworfen werden. Zwar eignen sich die Figuren auch zum Werfen, aber eigentlich haben sie ganz andere Aufgaben. Sie sollen den Garten schmücken. Besonders die Deutschen lieben die kleinen Kerle. Rund 25 Millionen Gartenzwerge sollen die Gartenbesitzer aufgestellt haben.

Zwerge haben eine lange Geschichte. Sie sind in der germanischen, der griechischen Mythologie und in alten Sagen zu finden. Auch in etlichen Märchen der Brüder Grimm spielen Zwerge eine große Rolle ("Schneewittchen und die sieben Zwerge"). Schon im Altertum umgaben sich Herrscher mit kleinwüchsigen oder missgebildeten Menschen, um sich die Langeweile zu vertreiben und sich unterhalten zu lassen.

Ursprünglich wurden Gartenzwerge aus Marmor, Sandstein oder gebranntem Ton gefertigt. Plastik-Zwerge, wie sie für die Stadtwette verwendet wurden, gibt es noch nicht so lange. Die ältesten erhaltenen Gartenzwerge entstanden zwischen 1690 und 1695. Sie stehen im Zwergelgarten von Schloss Mirabell in Salzburg. Nach 1990 wurden neue Modelle geschaffen, die für viel Diskussion sorgten. Es gab Zwerge, die den "Vogel zeigten". Auch Politiker dienten als Vorbilder.